Marketingoffensiven

Die Meldung kam kurz vor Weihnachten des letzten Jahres vom VDM: “Knapp 15 Prozent der Bundesbürger”, so hieß es “wollen noch vor der Währungsumstellung in ihre Wohnungseinrichtung investieren.” Gefragt seien vor allem Möbel für den Wohnbereich.

Ob der prognostizierte Schub letztlich kam? Schön wär’s ja, doch die Realität sieht etwas anders aus. Um den konjunkturellen Tiefflug, dem die gesamte Möbelbranche – ob Handwerk, Handel oder Industrie – derzeit ausgesetzt ist, wieder in profitable Höhen zu leiten, haben die Verbände entsprechende Maßnahmepakete geschnürt:

Mit einem Volumen von mindestens 25 Millionen Euro jährlich wollen Möbelindustrie und Möbelhandel unter dem Motto “Neue Möbel wirken Wunder” eine gemeinsame Imagekampagne für die Möbelwirtschaft starten. Der groß angelegte Werbefeldzug soll ausschließlich mit TV-Spots über mehrere Jahre emotional und produktneutral “Lust auf Wohnen” erzeugen.

Aber auch das Tischler- und Schreinerhandwerk ist nicht untätig, wenn es darum geht, die Nachfrage nach Tischler- und Schreinerleistung mit neuem Leben zu erwecken. Und das ist gut so!

Mit dem Ziel, die Marke “Schreiner” beim Kunden stärker bewusst zu machen, haben die bayerischen Innungsbetriebe eine umfassende Image-Kampagne gestartet, für die sie zusätzlich jedes Jahr durchschnittlich 160 Euro aufbringen (Seite 6).

Der lahmenden Konsumgüternachfrage will auch der Fachverband HKH in NRW mit einem umfangreichen Aktionspaket auf die Sprünge helfen: mit einer speziellen Marketingoffensive und mit einem neuen Ausstellungs-Konzept. “Denn”, so Hauptgeschäftsführer Dieter Roxlau, “die konjunkturelle Flaute, der steigende Wettbewerbs-druck und das veränderte Kundenverhalten stellen gerade auch die Tischlerbetriebe vor neue Herausforderungen. Die Betriebe müssen aktiver auf die Kunden zugehen und ihr betriebliches Marketing verstärken.” Logische Konsequenz: Das neue Kommunika-tionskonzept “tischler nrw”.

Im Rahmen der Fachtagung “Betrieb und Markt” am 31. Januar 2002 in Dortmund, wurde über eine landesweite Gemeinschaftswerbung informiert sowie das neue Praxishandbuch “Marketing für Tischler” und das Showroom-Konzept “ideenstudio tischler nrw” vorgestellt. Insbesondere letzteres, so scheint mir, ist ein probates Mittel, Kunden besser ansprechen zu können (Seiten 34 bis 36).

Apropos Ausstellung. Wer bisher die Möglichkeit genutzt hatte, sich auf der ZOW in Bad Salzuflen über das aktuelle Marktangebot von Werkstoffen, Beschlägen und Zulieferteilen zu informieren, muss bei der kommenden Veranstaltung (19. bis 22. Februar) wesentliche Neuerungen beachten. Zwar ist der Eintritt weiterhin frei, doch Einlass erhalten nur noch eingeladene Fach-besucher, wobei die Einladung aus-schließlich von einem Aussteller ausgesprochen werden muss. Der Veranstalter will damit das ursprüngliche Konzept, den Werkstattcharakter für den Dialog mit der Möbelindustrie, wiederbeleben bzw. als Bestand sichern.

Das bedeutet aber auch, dass vielen Besuchern aus dem Tischler- und Schreinerhandwerk der Zutritt verwehrt wird. Aber Achtung: Für sie hat der Veranstalter eine spezielle Messe in petto: die “ZOOM – Profitreff des Holzhandwerks”, 24. bis 26. Oktober 2002 in Bad Salzuflen. Doch zuvor bieten noch die Holz-Handwerk und fensterbau frontale in Nürnberg, 20. bis 23.03. 2002, Gelegenheit der Information.

Informationen pur finden Sie, liebe Leserin und lieber Leser, wieder in der vorliegenden BM-Ausgabe. Dazu zwei Beispiele: In Fortsetzung unserer Serie “Kooperationen” stellen wir aussichtsreiche und bewährte Kooperations-ideen vor (Seite 22 bis 32). Was Sie über Elektrowerkzeuge wissen sollten können Sie auf den Seiten 39 bis 48 nachlesen und dabei noch an einem praktischen Test teilnehmen, Näheres dazu auf Seite 51. Testen Sie mit. Das BM-Team wünscht Ihnen dabei Erfolg und viel Spaß beim Lesen!

Herzlichst Ihr

Peter Nagel

Chefredakteur