Die Berufsakademie Mosbach bietet seit Beginn der 80er Jahre zwei Studiengänge an, die zu den Abschlüssen „Diplom Ingenieur Holztechnik (BA)“ bzw. „Diplom Holz-Betriebswirt (BA)“ führen. Rund 170 Studierende sind zur Zeit in den Studienfä-chern Holztechnik und Holz-Betriebswirtschaft eingeschrieben. Etwa 80 Prozent von ihnen, so die Ausbildungsstätte, sei nach dem Diplom eine Karriere in „ihrem“ Betrieb sicher.
Was ein Studium an einer Berufs-akademie interessant für die Betriebe macht, ist ein spezieller Mix aus unternehmensinterner Ausbildung und akademischem Studium. Alle drei Monate wechseln die Studierenden zwischen der Akademie und dem Ausbildungsbetrieb. Sie sind Angestellte des Unternehmens und bekommen ein Gehalt. Nach drei Jahren Studiendauer haben sie ein Diplom in der Tasche. Studierende mit Lehre haben die Option zum Meisterbrief. Zulassungsvoraussetzung für ein Studium an einer BA ist neben dem Arbeitsvertrag mit einem Unternehmen die „Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung“.
Das Studium im Bereich Holztechnik folgt einem „Y-Modell“: Nach Ablauf des Grundstudiums bis zur ersten berufsqualifizierenden Abschlussprüfung („Ingenieur-Assistent“) besteht die Option, eine von zwei Vertiefungsrichtungen zu wählen: „Möbel und Innenausbau“ oder „Holzbau und Bauelemente“. Für Absolventen letztgenannter Vertiefungsrichtung besteht seit 2002 die Möglichkeit, sich in die Planverfasserliste der Ingenieurkammer Baden-Württemberg eintragen zu lassen und damit die Bauvorlageberechtigung zu erwerben.
Das Grundstudium beinhaltet in erster Linie natur- und ingenieurwissenschaftliche Basisdisziplinen sowie auf die Holztechnik ausgerichtete Grundlagenfächer. Darüber hinaus werden Schwerpunkte gesetzt im Bereich Betriebswirtschaft und Organisation. Ferner ist die Vermittlung überfachlicher Qualifikationen wie Methoden- und Sozialkompetenz von großer Bedeutung.
Im Bereich der Holz-Betriebswirtschaft werden als grundsätzliche Ausbildungsziele folgende Qualifikationen angestrebt: Fundierte BWL- und Holz-fachwissenschaftliche Kenntnisse, anwendungsorientierte Methodenkenntnisse und schließlich situationsgerechtes Verhalten, also Führungs- und Sozialkompetenz. Rund 60 Prozent der Ausbildung entfallen auf die Betriebswirtschaft, je 20 Prozent auf Holzvermarktung/ Produktmanagement und Holz-Baukunde bzw. Anwendungstechnik.
Die Einsatzgebiete eines Diplom-Betriebswirtes liegen in den vielfältigen strategischen und operativen Managementaufgaben, z. B. in Einkauf, Fertigung, Verkauf und Vertrieb im Holz-Marketing sowie im Controlling oder der Betriebsführung. Für Diplom-Betriebswirte mit Schreinerlehre besonders attraktiv ist auch die Möglichkeit, über einen Kurzlehrgang von ein bis zwei Wochen zusätzlich den Meisterbrief zu erlangen. In den BA-Praxisphasen wird die „Gesellenzeit“ und schließlich die praktische Prüfung (Teil I) der Meisterprüfung absolviert. Die fachtheoretischen Kenntnisse (Teil II) sind zum größten Teil, die betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Kenntnisse (Teil III) sowie die Berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse (Teil IV) komplett durch die Theoriephasen des BA-Studiums abgedeckt. Das Spektrum der mit der BA Mosbach kooperierenden Ausbildungsbetriebe ist sehr weit. Es reicht vom Holzhandel, dem Holz-Handwerke bis zur „klassischen“ Möbelindustrie und dem Innenausbau über deren Zulieferer, die Holzwerkstoffindustrie, Säge-, Hobel- und Furnierwerke, die Hersteller von Bauelementen, Fertighaushersteller und Inge-nieurholzbauer, bis hin zu branchenorientierten Unternehmensberatungen oder Produzenten von Holzbearbeitungsmaschinen.
Berufsakademie Mosbach
Lohrtalweg 10
74821 Mosbach
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