Das zunehmende Tempo des Strukturwandels und der Veränderungen waren für den Verbandsvorstand und einen Kreis engagierter Ehrenamtsträger Anlaß, die Verbandsarbeit zu analysieren und perspektivisch zu durchleuchten. Schließlich ist der Verband eng mit der Entwicklung und den Existenzen der Betriebe, mit dem Wandel und den Problemen der Branche verbunden. Die Aufgaben und die Arbeit des Verbandes werden von diesen Notwendigkeiten, im Interesse der Betriebe, bestimmt.
In einer konstruktiven Arbeitstagung ging es darum, zwanglos und vorurteilslos Anstöße und Diskussionsgrundlagen für die „Verbandsarbeit nach der Jahrtausendwende“ zu entwickeln und Wege für Verhaltensweise und Prioritätenfindung aufzuzeigen.
Die gute Stellung der Verbandsorganisation, so Landesinnungsmeister Norbert Moitz, seien ebenso wie die Reaktionsfähigkeit auf politische und berufsständische Probleme und die Erfolge der Vergangenheit kein Ruheplatz. Es bedürfe einer klaren Analyse zukünftiger Perspektiven und Notwendigkeiten. Die Zahl der Außenstehenden und Nichtinformierten, eine teilweise Lethargie, der Mangel an Identifikation und Mitgestaltung, die Problematik der handwerksähnlichen Betriebe und ein weitgehender Generationswechsel offenbaren nur einen Teil der Aufgaben.
Auf der Grundlage einer Kienbaum-Studie, über die „Arbeitgeberorganisation des Handwerks“ (Interessenvertretung, Servicebetrieb oder Folkloreverein?) entwickelte sich eine äußert lebhafte und konstruktive Diskussion, bei der die Punkte aus individueller Sicht ergänzt und sachorientiert hinterfragt wurden. Dabei bestand Einigkeit über die Notwendigkeit der Identifikation, Mitgestaltung und Aufgabenbestimmung. Die Problematik der Wertigkeit der Verbandsleistungen sowie das Wissen um die Beratungs- und Serviceleistungen, ebenso wie hochkomplexe Organisationsstrukturen, die das Verständnis an der Basis erschweren und angesichts des finanziellen Aufwandes und der Informationslücken nicht unterscheidbar machen, bilden eine besondere Schwierigkeit. Dabei ist die Schiene „Fachorganisation“ nur für die Interessen und Bedürfnisse des Gewerks, mit den ureigenen Problemen und Erfahrungen, wichtiger denn je. Es gilt auch, so die Aussage, Bremsungen durch Nörgler, ewig Gestrige, Zweifler und Leistungsschwache zu verhindern. Im Mittelpunkt müsse die Festlegung und Formulierung strategischer Kernaufgaben stehen, auf der Grundlage verfügbarer Mittel und festgelegter Notwendigkeiten. Schließlich bedürfe es der Intensivierung effektiver Sacharbeit, einer guten Kommunikation sowie der Transparenz und Aufgabenstellung handwerklicher Organisationsstrukturen, aber auch der Führungsfähigkeit und Kompetenz des Ehrenamtes.
Als wichtiger Punkt wurde die Herausstellung der Mitgliedschaft als Qualitätsmerkmal deutlich gemacht. Der Punkt „strategische Hilfestellung“ befaßte sich mit Zukunftstrends und Themen, wie demographische Entwicklung, Wohnen im Alter, Singles und Wohnen, Emotionalisierung des Wohnens, also mit Bereichen, die die zukünftigen Märkte und Entwicklungen kennzeichnen.
Neben diesen Kernleistungen des Verbandes wurden die nachfolgenden Serviceleistungen als wichtig eingestuft:
• Aus- und Weiterbildung
• Einbindung der Meisterfrauen
• Ideen und Referentenpool
• Praxisseminare
• Branchenmarketing, Image- und Gemeinschaftswerbung
• Strategische Hilfestellung bei Trends und Strukturveränderungen
• Firmenimage
• Pressearbeit
• Kurzer Draht zum Service- und Ansprechpartner.
Hier ist es Aufgabe und Verpflichtung der Verbandsorganisation, auch koordinierte und kooperative Vorarbeit zu leisten und Hilfestellungen zu bieten. n
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