Pinboards mit PR-Effekt

Heute frischer Spargel mit Speck – für diese oder ähnliche Informationen können Restaurants die mobilen Pinboards nutzen, die von den 30 Azubis der Tischler-Innung Wesel im Wettbewerb „Generalprobe 2003“ gebaut worden sind.

Nachdem die Azubis im vergangenen Jahr mehrere Kindergärten mit einer Staffelei ausgestattet hatten, ist das diesjährige Stück vor allem für die Gastronomie oder den Einzelhandel gedacht.

„In erster Linie wollen wir mit diesem praktischen Leistungswettbewerb aber die Azubis im dritten Lehrjahr optimal auf die Gesellenprüfung vorbereiten“, betont Andreas Schneemann, der den Wettbewerb zusammen mit Ausbildungsleiter Peter Lindenbeck jetzt schon zum vierten Mal durchgeführt hat. Die findigen Ausbilder sorgten gleichzeitig dafür, dass auch das Tischlerhandwerk vom Wettbewerb profitiert: „Wichtig ist uns, dass die Tischler ins Gespräch kommen“, erklärt Andreas Schneemann.

Deshalb spielt die Pressearbeit für die Generalprobe 2003 eine zentrale Rolle. Neben Tageszeitungen, die über den Wettbewerb berichteten, werden die Pinboards im Rahmen einer Sendung des lokalen Senders Radio Kreis Wedel werbewirksam an die Hörer verteilt. „Wer eine originelle Erklärung hat, wo er das Infoboard einsetzen möchte, bekommt eines“, erklärt der Ausbilder den Aufhänger der PR-Aktion.

„Unser Hauptanliegen war, dass das Werkstück im Schwierigkeitsgrad der Handprobe entspricht. Wir haben deshalb auch kein Möbel bauen lassen, damit die Azubis nach Ablauf der vorgegebenen Zeit auch ein Ergebnis sehen können“, erläutert Schneemann.

Die mobile Infotafel ist ohne aufwändige Beschlagstechnik platzsparend zusammenklappbar. Beim Auseinanderziehen werden ein Ausstellrahmen und eine Diagonalstütze freigesetzt. Acht Stunden hatten die Azubis Zeit, um Schiebetechnik, Verriegelung und Ausstellrahmen des zusammenklappbaren Boards zu bauen.

Besonderer Einfallsreichtum war bei der Verarbeitung des neuen Werkstoffs „Bulletin Board“ gefragt, das von der Firma Forbo-Linoleum zur Verfügung gestellt wurde. Im Gegensatz zu Kork hat das Material den großen Vorteil, dass sich die Pin-Löcher immer wieder verschließen.

Die fehlende Verarbeitungsempfehlung stellte besondere Anforderungen an das Können der Azubis: „Wir mussten ganz schön experimentieren, um herauszufinden, wie das Material am besten auf den Träger aufgebracht werden kann“, berichtet Andreas Schneemann. Mit der Unterstützung von sieben ehrenamtlichen Helfern, die den Lehrlingen vor allem bei den Verleimtechniken berieten, wurde schließlich der beste Weg gefunden. Auch der Sponsor wird davon noch profitieren, denn mit Hilfe der neuen Erkenntnisse werden die Azubis ein technisches Merkblatt erstellen.

„Die Motivation wird unheimlich angekurbelt, weil die Lehrlinge sehen, dass sich Leistung wirklich lohnt“, berichtet der Ausbilder von seinen Erfahrungen mit dem Projekt. Anreiz, bei der Arbeit alles herauszuholen, liefert nicht nur die drohende echte Gesellenprüfung, sondern auch die Sachpreise der Sponsoren. Gewinner Carsten Memmesheimer konnte einen Fräsersatz sehr gut gebrauchen. Die Zweit- und Drittbesten, Philipp Sluka und Kai Berger, suchten sich bei der Preisverleihung Anfang April unter Stecheisensätzen, Designbüchern und anderen Gewinnen ihr Lieblingsstück aus. Natürlich zählten auch BM-Jahresabos und Broschüren aus der BM-Fachreihe für Schreiner wieder zu den Preisen.

(die)