Lediglich auf ein Material beschränkte sich Johanne Herrmann beim Entwurf ihres Gesellenstückes, einem schlicht gestalteten, höhenverstellbaren Schreibtisch in massiver Esche. Das 1504 x 700 x 735 mm (B x T x H) große Möbel kann entweder auf dem Boden oder einem Stuhl sitzend genutzt werden. Dazu lassen sich die beiden Fußgestelle mit ihren unterschiedlich langen Schenkeln seitlich unter der Tischplatte einschieben und bilden so zwei unterschiedliche Arbeitshöhen.
Die seitlich um 3° ausgestellten Beine der Gestelle im Querschnitt von 36 x 36 mm sind durch vierteilige, doppelte Schlitz und Zapfen verbunden. Je eine kräftige und zwei flache horizontale, mit Dominos verbundene Traversen stellen die Querverbindung her. Sowohl die kurzen als auch die langen Beine sind auf den Innenseiten genutet und können so auf den unter der Tischplatte angebrachten Tragrahmen aufgeschoben werden. Federnd gelagerte Stifte sichern die Gestelle in der jeweiligen Position über die unteren Quertraversen.
Die lediglich 20 mm starke Tischplatte wird durch drei Gratleisten aus Metall (BTA) stabilisiert, die über metrische Schrauben mit dem Trag- und Führungsrahmen darunter verbunden sind. Seitlich abgefälzt bildet der Rahmen die Führung für die beiden Fußgestelle. In einem der Rahmenfelder sitzt unter der Tischplatte ein flacher Korpus, der durch Magnete verschlossen gehalten wird. Dieser lässt sich nach unten öffnen, wobei ein Gummiband das Herausfallen des Inhaltes verhindert. Darin können laut Gesellin unter anderem Schmuck, Bargeld, Münzen oder Kreditkarten, Schlüssel, USB-Sticks oder Speicherkarten, wichtige Dokumente wie Reisepässe, Führerscheine oder Geburtsurkunden, Medikamente oder Vitamine, kleine Elektronikgeräte wie Kopfhörer oder Bluetooth-Lautsprecher, Notizblöcke oder Stifte, Fotos oder andere Erinnerungsstücke aufbewahrt werden. Alle Holzoberflächen sind mit einem weiß pigmentierten Öl behandelt. (hf)
Ausbildungsbetrieb: Schulen für Holz und Gestaltung, 82467 Garmisch-Partenkirchen
BM-Fotos: Wolfgang Pulfer, München
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