Früher gab es bei Sicherheitsschuhen keine Alternative zu Stahl. Seit die Sohlen auch aus Spezialgewebe hergestellt werden dürfen, kommen immer mehr Modelle mit Kunststoff-einlage in den Handel.
Doch Stahl hat einen besseren Durchtrittschutz. Die häufige Meinung, jeder Sichherheitsschuh der Klasse S3 sei nageldurchtrittsicher, ist falsch.
Den „typischen“ S3-Durchtritt gibt es in der Praxis nicht. Dieser geht von einem 80 kg schweren Mann aus. Bei der Sicherheitsprüfung wird ein 4,5 mm dicker Dorn mit einer Spitze von 1 mm im 90°-Winkel geführt und so lange in die Sohle gedrückt, bis er auf der Innenseite 1 mm herausschaut. Beträgt der Kraftaufwand mehr als 1 100 N, gilt der Test als bestanden.
Ist die Person schwerer oder die Kraft größer, z. B. durch einen Sprung, ist kein ausreichender Schutz gegeben. Dringt eine Klinge oder ein Stück Draht 1 mm tief in den Schuh ein, kann das für den Träger bereits schmerzhaft sein.
Dennoch deckt die Kunststoffsohle fast 100 % der Gefahren ab. Im Gegensatz zur Stahleinlage ist sie meist so biegsam wie eine normale Brandsohle und bietet somit einen höheren Tragekomfort. Durch die Kälte- und Wärmeisolierung ist das Fußklima besser als bei Stahl.
Kunststoffeinlagen eignen sich für Innenausbau, Industrie und Lager. Für den Einsatz im Tief-, Hoch- sowie Garten- und Landschaftsbau empfiehlt sich die Stahlzwischensohle. (nr/Quelle: Lemaitre)
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