Wer denkt jetzt schon an Weihnachten? Doch idealerweise geben Firmen ihre Präsente im September in Auftrag, meint Hubertus Vallendar. Der gelernte Schreiner ist heute Premium-Destillateur.
Autor: Leonard Fromm
I Orangen-Destillate, Nussgeiste und -liköre sind die Renner in Hubertus Vallendars Weihnachtsgeschäft. Drei Viertel seines Umsatzes macht der Destillateur zum Jahresende. Der Perfektionist mit der guten Nase profitierte enorm vom ursprünglichen Beruf als Schreiner. Heute vereint er das Beste aus zwei Welten: das handwerkliche Geschick, dank dem er die Technik hinter dem Brennen versteht, und den geschulten Geschmackssinn, dank dem er die Aromen aus den Ausgangsstoffen filtriert.
„Destillate drücken als Geschenk die Wertigkeit einer Beziehung besonders gut aus“, sagt Servicecoach Karl-Heinz Vossenkuhl. Der Vertriebstrainer aus Hilzingen hält Präsente für gute Zeichen, sich bei Geschäftspartnern und Freunden zum Jahreswechsel zu bedanken und in Erinnerung zu rufen. „Sie sollten aber von Herzen kommen und keine Gegenleistung erwarten“, warnt Vossenkuhl.
Ein gutes Geschenk zeichne sich durch Individualität aus. Die könnten auch die Verpackung oder das Begleitschreiben ausmachen. Während aber Lebkuchen eher spießig wirke und geräucherter Lachs das Risiko des Verfalls in sich berge, seien Spirituosen lange haltbar und erinnerten auch nach Jahren noch an den Geber.
Steuerfreibetrag liegt bei 35 Euro
Damit auch die Freude des Gebers ungetrübt bleibt, gibt Steuerberater Tilmann Renz zu bedenken, dass der Steuerfreibetrag bei 35 Euro je Geschenk, Begünstigtem und Jahr liegt. Damit das Finanzamt die Ausgabe akzeptiert, müssten der Rechnung die Liste der Beschenkten samt Datum beigelegt werden. Vallendar weißt bei seinen Aufträgen deshalb die häufig aufwendig und individuell gewünschte Verpackung separat aus, damit den Kunden mehr netto für die Spirituosen bleibt.
„Alkoholika stehen primär für Genuss, Belohnung und Geselligkeit“, so Vallendar. Langjährige Auftraggeber spiegelten ihm, dass die Destillate geeignete Begleiter seien, bei einem guten Geist den Jahreswechsel zu reflektieren.
Auch Vossenkuhl und Renz sehen das so, wobei der Steuerberater dieses Jahr die DVD mit dem Spielfilm „Das Beste kommt zum Schluss“ verschenkt. Auch Bestseller-Bücher, hochwertige Marmelade oder edle Gewürze setzten seine Mandanten als Präsente ab. Entscheidend seien der persönliche Bezug und die Symbolkraft eines Geschenks. I
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