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Kompakter Allrounder

Fensterhersteller Hasslacher setzt auf flexible CNC-Fertigung
Kompakter Allrounder

Die Hasslacher Holzwerke Ges.m.b.H. setzt bei der Herstellung ihrer Holz- und Holz- Aluminium-Fenster auf hochmoderne Technologie. Herzstück ist das flexible CNC-Fensterbearbeitungszentrum „Uniwin HP WMS“ von Biesse.

Autor: Christian Närdemann

I Nachdem vor gut drei Jahren ein Brand einen Teil der Fertigung des Unternehmens im österreichischen Kötschach-Mauthen zerstörte, hat der Fenster- und Kantelhersteller in flexible Maschinentechnik und optimierte Abläufe investiert. Innerhalb eines Jahres wurde die Halle wieder aufgebaut, die Maschinen gestartet und der reguläre Betrieb aufgenommen.

Das Unternehmen produziert am Standort Kötschach-Mauthen jährlich 3500 m3 lamellierte bzw. keilgezinkte Fensterkanteln in den Holzarten Lärche (30 %) und Fichte (70 %). Hinzu kommen rund 1500 m3 Leistenware. Damit ist man Selbstversorger. 20 % der eigenen Fensterkantelproduktion werden direkt bei Hasslacher zu Fenstereinheiten weiterverarbeitet. Das Produktportfolio von Hasslacher im Bauelementebereich umfasst Holzfenster, Haustüren und Schiebetür-Elemente, auch in Holz-Alu-Ausführung. Der Vertrieb der „Meisterfenster“ erfolgt auf unterschiedlichen Kanälen: Direkt an Bauträger, um den Unternehmensstandort herum direkt auch an Endkunden. Darüber hinaus setzt man auf eine vertriebspartnerschaftliche Zusammenarbeit mit Tischlern und Schreinern.
Punktgenau geplant und konzipiert
Nachdem die alte Fertigungshalle durch den Brand total zerstört wurde, bot sich dem Unternehmen die Chance, quasi „auf die grüne Wiese“ eine vollkommen neue Rahmenfertigung zu planen. Bei diesem Anliegen wurde Hasslacher vom Maschinenhandelshaus Handl mit Sitz in Wels/Österreich umfassend unterstützt. Oliver Rihl, Holztechniker (Kuchl) und bei Handl der Experte für Projektplanung und -abwicklung im Bereich der Fensterfertigung, stand Hasslacher bei der Neukonzeptionierung der Fertigung mit Rat und Tat zur Seite.
Im Ergebnis präsentiert sich dort heute auf lediglich 700 m2 Fläche eine perfekt auf die Bedürfnisse des Marktes und Kapazitäten des Unternehmens abgestimmte Rahmenfertigung. Diese verfügt über eine Jahreskapazität (bei Einschichtbetrieb ) von rund 10 000 Fenstereinheiten, wobei Hasslacher konsequent und ausschließlich auf Schlitz- und Zapfenverbindungen setzt.
Vom Kantel zum „Meisterfenster“
Hasslacher-Fenster werden – wie könnte es anders sein – ausschließlich aus selbst hergestellten Fensterkanteln produziert. Rund 20 % der produzierten Menge werden im eigenen Haus zu Hasslacher „Meisterfenstern“ (so der Markenname) verarbeitet. Bereits beim Zuschnitt der Einzelteile aus den Kanteln wird Qualität großgeschrieben. Eine Weinig-Opticut prüft die einlaufenden Kanteln auf Fehler und kappt die vom System bereitgestellten Fensterteile optimiert heraus. Für jedes Einzelteil wird dort auch direkt ein Barcode-Etikett ausgegeben und vom Mitarbeiter stirnseitig aufgeklebt. Dieses Etikett beinhaltet sämtliche Infos für die weitere Bearbeitung. Im Anschluss geht es dann zum Hobeln und Glasleistenaustrennen auf einen Powermat (ebenfalls Weinig). Dort wird das besagte Etikett vom Maschinenbediener eingescannt, wodurch die Maschinensteuerung alle erforderlichen Informationen für die Bearbeitung erhält. Anschließend werden die fertig gehobelten Einzelteile rahmenweise horizontal in einen Hordenwagen abgelegt.
Rationelle CNC-Komplettbearbeitung
Dann geht es auf das Herzstück der Fertigung bei Hasslacher – das flexible CNC-Fensterbearbeitungszentrum „Uniwin HP WMS von Biesse“. Hier werden die Einzelteile komplett in einem Durchlauf fertigbearbeitet.
An der automatischen Beschickung der Uniwin HP befinden sich der Barcodeleser sowie eine Vermessung für Länge, Breite und Stärke für eine nochmalige Kontrolle. Die Fensterkanteln sind bereits auf das Fertigmaß plus Zugabe gekappt und mit einem Barcode versehen.
Die Daten der Einzelteile wurden vom Fensterprogramm Prologic zuvor bereits über eine XML-Schnittstelle an die CAD/CAM-Software NC-Hops übergeben. Die in der Software generierten NC-Programme werden schließlich über den am Werkstück befindlichen Barcode beim Einlaufen in die Maschine aufgerufen. Die maximale Teilelänge im vollautomatischen Modus in dieser Uniwin HP beträgt 3,2 m. Diese Länge kann auf zwei Werkstücke beliebig verteilt werden. Die Software optimiert die Paarung der Teile und erzielt damit eine höchstmögliche Auslastung mit optimalen Bearbeitungsläufen, ohne zeitlich relevante Werkzeugwechsel.
Die Werkstücke werden bei der Bearbeitung mit Spannzangen (Hyperclamps) gehalten, dadurch können beide Stirnseiten sowie ein Längsprofil in einer Spannsituation bearbeitet werden. „Mehr als 1000 verschiedene Spannsituationen sind in der Maschine abbildbar“, berichtet Harald Kuntze, stellvertretender Betriebsleiter der Fensterfertigung bei Hasslacher. Insgesamt sind 92 HSK-Werkzeugplätze in der Uniwin HP vorhanden. Hinzu kommen die zwei beidseitig gelagerten Schlitzspindeln mit jeweils 480 mm Höhe, die die Herstellung der Eckverbindung (Schlitztiefe bis 130 mm) übernehmen.
Durch die automatische Aufgabe der Werkstücke und den Austransport auf einen Flächenpuffer kann der Bediener parallel andere Arbeiten durchführen. Die Anlage arbeitet also über weite Strecken weitgehend mannlos. Aufgrund des großzügigen Rohteilpuffers (bis zu zwei Stunden am Stück) hat der Maschinenbediener immer wieder freie Kapazitäten für andere Tätigkeiten.
Große Formen- und Farbvielfalt
Die eingesetzte CNC-Fertigungstechnologie versetzt Hasslacher in die Lage, sehr flexibel auch Dreieck-, Rund-, Spitz- oder Segmentbogenelemente in den Systemen IV 71 und IV 90 zu produzieren. Hier sind im Grunde keine Grenzen gesetzt. Auch was die Oberflächenbeschichtung angeht, ist das Unternehmen gut aufgestellt: Moderne Anlagentechnik ermöglicht hochwertige und anspruchsvolle Oberflächenqualitäten. Hier setzt Hasslacher seit vielen Jahren auf Beschichtungen aus dem Hause Sikkens. I

Das Unternehmen Hasslacher Holzwerke im Porträt
Die Hasslacher Holzwerke Ges.m.b.H. in Kötschach-Mauthen beschäftigt sich seit mehr als achtzig Jahren mit der Be- und Verarbeitung von Holz und ist in der Region Oberes Gailtal (Österreich) mit knapp sechzig Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber. Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens ist Franz-Christian Berger. Seit dem Erwerb eines Forstbesitzes mit Sägewerk 1931 erfolgt der kontinuierliche Ausbau in Richtung Weiterverarbeitung. An das ursprüngliche Sägewerk (inzwischen stillgelegt) schließen sich vier Elektrizitätswerke, eine Pelletsproduktion, ein Hobel- und Leistenwerk, eine Fensterkantelfertigung, die beschriebene Holz- und Holz-Alu-Fenstererzeugung sowie eine Haustüren- und Fensterbalkenfertigung an.
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