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Vom Allrounder zum Spezialisten

Der Nachfolger aus der Familie
Vom Allrounder zum Spezialisten

Der Anfang war ziemlich stressig – der Grund dafür war aber eher erfreulich. Am 1. November 2006 hatte Arne Woesner von seinem Vater Udo die gleichnamige Tischlerei im Hagener Ortsteil Haspe übernommen. Zu einem Zeitpunkt, wo das Geschäft richtig boomte, weil zum 1. Januar 2007 die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent erhöht wurde und viele Kunden noch den alten, günstigeren Steuersatz nutzen wollten.

Irgendwelche Vorgaben, dass der Sohn einmal die Tischlerei übernimmt, gab es im Hause Woesner nicht. „Er hätte machen dürfen, was er will“, sagt Seniorchef Udo Woesner, der in der damaligen Tischlerei Rafflenbeul bereits seine Ausbildung machte und diese dann 1976 übernahm. Dennoch sind Udo Woesner und Ehefrau Ulrike froh, dass der Sohn den Betrieb weiterführt und kein Fremder den Betrieb übernimmt.

Dass Arne Woesner diesen Weg einschlägt, stand schon länger fest. Zumal er dort seine Ausbildung gemacht hat und nur zur Meisterprüfung 1998 und dann zur Ausbildung zum Fachtechniker für Baudenkmalpflege auf Schloß Raesfeld den elterlichen Betrieb verlassen hat. Die Alternative, selbst einen Betrieb zu gründen und quasi neu anzufangen, gab es für ihn nicht – allein schon aufgrund der hohen Investitionskosten.
Förderprogramme zu nutzen war schwierig
Der eigentliche Übernahmeprozess verlief dann relativ zügig. Im Mai 2006 fand der erste Termin mit der Beraterin Sabine Matuschowski von der Handwerkskammer Dortmund statt, danach folgten noch drei weitere Treffen. Sechs Monate später übergab Udo Woesner dann die Tischlerei an seinen Sohn. Das Materiallager erhielt Arne Woesner als Schenkung, für Maschinen und Gebäude unterzeichnete er einen Pachtvertrag. Zur Finanzierung nutzt er neben Eigenmitteln einen über die Hausbank beantragten Gründerkredit der NRW-Bank, einen Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit und die Meistergründungsprämie.
„Das war schon schwierig“, erinnert sich Barbara Falk, Lebensgefährtin von Arne Woesner. Denn auch beim Gründerprogramm der NRW-Bank gibt es verschiedene Rating-Stufen. Man müsse hart verhandeln und nach Möglichkeit Sicherheiten bieten, um einen günstigen Zinssatz zu erhalten. Die Bankgespräche trainierten sie vorher mit der Beraterin von der Kammer. Dazu gab es unter anderem Tipps, wie die Zahlen des Unternehmenskonzeptes gegenüber dem Bankberater zu erläutern sind. Bevor es dann zur Hausbank ging, sprachen Barbara Falk und Arne Woesner noch mit anderen Banken – auch um ein Gefühl für die Situation zu bekommen.
Vom Allrounder zum Spezialisten
Im Rückblick würde Arne Woesner die Nachfolge „nicht so lange vor sich herschieben“. Außerdem würde er jetzt – ein halbes Jahr später – „wesentlich pragmatischer denken und mich nicht so auf eine Sache versteifen wie die Altbausanierung“. Dennoch ist er zufrieden, die Erwartungen im ersten Geschäftsjahr seien übertroffen worden. Weiteres Fazit: „Die Innungsmitgliedschaft lohnt sich.“ Und auf jeden Fall sei zu empfehlen, von Anfang an einen Steuerberater zu Rate zu ziehen, etwa, um den Pachtvertrag überprüfen zu lassen.
Das Thema Altbausanierung und Baudenkmalpflege soll zukünftig einer der Schwerpunkte des Unternehmens sein. „Gerade im Bereich Altbausanierung sehe ich einige Zukunftschancen“, sagt Arne Woesner.
Derzeit ist der Betrieb mit vier Mitarbeitern – inklusive des Vaters, der noch in Teilzeit mitarbeitet – ein klassischer „Allrounder“, der sowohl im Möbel- und Innenausbau als auch im Fensterbereich tätig ist. Sehr erfolgreich bietet der Betrieb dabei Windowcare, ein System zur Fenstersanierung, an. Fenster selber fertigt Arne Woesner in der Regel nicht – höchstens Rekonstruktionen im Bereich Denkmalschutz. Investitionen in die Zukunft waren zudem die Teilnahme an den Fortbildungen „Sicheres Haus“ und „Gebäude-Check-Energie“ beim Fachverband Tischler NRW in Dortmund. (Ulrich König) ■
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