Im Rahmen der europäischen Harmonisierung werden bzw. wurden auch Berechnungsmethoden für Lasten an Stahl- bzw. Aluminiumbauteilen vereinheitlicht.
Rolf Warnke, Statiker und Softwareentwickler im Hause Soft-Ing.Team erläutert zu den Grundlagen: „Bislang wurde nach dem Konzept der zulässigen Spannung der DIN 4113 Moment durch Widerstand (M/W) ins Verhältnis gesetzt. Nach Eurocode 9 wird jetzt Mc,Rd als zulässiges Moment ermittelt. Dies erfolgt in folgenden Schritten: Zunächst erfolgt die Klassifizierung von Querschnitten nach EN 1999-1-1 in vier Klassen. Dann ist der Profilquerschnitt auf Rotationssteifigkeit zu prüfen. Das Beulen, Torsion oder Knicken einzelner Profilbestandteile ist auszuschließen. Örtliches Beulen ist zu berücksichtigen. Auf Basis dieser Grundlagen wird das Moment Mc,Rd ermittelt. Diese zusätzlichen Anforderungen an den Profilquerschnitt können bis zu geschätzten 15 % weniger Belastbarkeit gegenüber der zurückliegenden Rechenmethode ergeben. Resümee: Der Großteil der Änderung liegt demnach in der Beurteilung der Profilquerschnitte. Unter Umständen müssen gegenüber der früheren Praxis z. B. Sparren mit einem größeren Querschnitt einbezogen werden. Bei der Weiterentwicklung der Profilsysteme muss ein größeres Augenmerk auf die Wandungsstärken in allen Details gelegt werden.
Die Nachweise sind angelehnt an den Stahlbau (Eurocode 3). Zusätzliche Anforderungen werden an geschweißte Teile gestellt. Im Unterschied zu Stahl ist bei Schweißarbeiten im Alubereich die verminderte Festigkeit im Bereich der Schweißnaht zu berücksichtigen. (sk)
Soft-Ing.Team GmbH & Co. KG
26624 Südbrookmerland
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