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Türen im Wandel der Zeit

Entwicklung von Qualitätsstandards und Anforderungen für Innentüren
Türen im Wandel der Zeit

Die Erarbeitung von Qualitätsstandards für Innentüren hat in Deutschland eine lange Tradition, die nun durch europäische Normen ergänzt wird. Die wichtigsten Produktnormen sind EN 16034 – „Fenster, Türen und Tore mit Feuer- und/oder Rauchschutzeigenschaften“ und EN 14351-2 – „Innentüren ohne Feuerwiderstand“.

Autor: Andreas Schmidt

I Ein häufiger Reklamationsgrund sind klemmende, schwer schließende und krumme Türen, da diese zur Verformung neigen, wenn in den getrennten Räumen ein unterschiedliches Klima herrscht. DIN EN 1121 definiert deshalb unterschiedliche Prüfklimaten, die zu einer Verformung der Türen führen können und gemäß DIN EN 12219 klassifiziert werden. Die Handhabung dieser Normen ist allerdings umständlich, weil die Normen viele Variationsmöglichkeiten zulassen. Deshalb haben das ift Rosenheim und die RAL Gütegemeinschaft Innentüren für die häufig verbreiteten Türen aus Holz- und Holzwerkstoffen eine Einsatzempfehlung erarbeitet, die sinnvolle Einsatzklassen und Anforderungen definiert und von Tischlern und Schreinern bei der Beratung gut verwendet werden können.

Für die Zukunft soll mit der Einführung der Produktnorm EN 14351-2 der europaweite Handel von Innentüren vereinfacht werden. Es wird natürlich national unterschiedliche Anforderungen geben, die einer CE-Kennzeichnung aber nicht im Wege stehen, sondern bei der Ausschreibung und Spezifikation der Türen eher behilflich sein werden. Bereits heute können Innentüren nach europäischen Prüf- und Klassifizierungsnormen bewertet werden und die Ergebnisse in Form von Prüfberichten genutzt werden. Besondere Qualitätsanforderungen können durch privatrechtliche Zertifizierungen dokumentiert werden, beispielsweise durch die Klassifizierung nach den Güte- und Prüfbestimmungen RAL-GZ 426 oder der ift-Produktzertifizierung für Innentüren.
Neben den Anforderungen an die Verformung und Klimabeständigkeit werden an Türen im Baurecht und von Kundenseite weitere Anforderungen gestellt, beispielsweise an die Barrierefreiheit, VOC-Emissionen oder die Nachhaltigkeit. Dies gilt besonders für Objekttüren, bei denen weitere technische Anforderungen an den Schallschutz, die Einbruchhemmung, die Fähigkeit zur Freigabe oder an den Brandschutz bestehen können.
Barrierefreiheit bzw. Universal Design
Die Barrierefreiheit wird seit 2011 in Deutschland gemäß DIN 18040 „Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen“ im Teil 1 für öffentliche Bauten und im Teil 2 für private Wohnungen geregelt. Die Normen zeigen, unter welchen technischen Voraussetzungen eine bauliche Anlage barrierefrei ist. Grund für diese Entwicklung ist die rasant steigende Zahl älterer Menschen, die als kaufkräftige Generation 55plus Architekten und Bauträger fordern. Laut der Studie „Wohnen im Alter“ des Bauministeriums besteht ein kurzfristiger Mehrbedarf von 2,5 Mio. altersgerechter und barrierefreier Wohnungen. Barrierefreies Bauen bringt einen Komfortgewinn für uns alle, sodass unabhängig von Alter und Gesundheitszustand Nutzbarkeit und Lebensqualität deutlich verbessert und immer häufiger unter dem Aspekt des „Universal Designs“ vermarktet werden. Dabei werden Produkte mit motorisch betriebenen Türen (kraftbetätigt) stärker in den Fokus geraten. Hier sind abgestimmte Systeme gefragt, bei denen die Aspekte der Gebrauchstauglichkeit und Nutzungssicherheit berücksichtigt wurden.
VOC-Emissionen und Nachhaltigkeit
Die Umsetzung der allgemein formulierten Forderungen in der Bauproduktenverordnung bezüglich Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz wurden auf Produktebene bislang nicht umgesetzt, da entsprechende Vorgaben fehlen. Während auf europäischer Ebene intensiv an harmonisierten Vorgaben gearbeitet wird, sind in der Zwischenzeit in einigen Ländern konkrete Anforderungen und Bewertungssysteme zum Emissionsverhalten entstanden, beispielsweise in Frankreich. Zudem existiert eine Vielzahl von freiwilligen Produktkennzeichnungssystemen. Dadurch entsteht bei Herstellern von Innentüren und dem Handel eine Verunsicherung hinsichtlich der einzuhaltenden Anforderungen. Das ift Rosenheim hat deshalb gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Holzforschung (WKI) das Forschungsvorhaben „VOC-Emissionen von Innentüren“ durchgeführt. Der Forschungsbericht bietet eine fachlich fundierte Grundlage für die Argumentation gegenüber Nachfragen von Verbrauchern und Architekten.
Auch die Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Im Baubereich kommt der Impuls von Bauherren, die nachhaltige Gebäude fordern, die entweder nach den internationalen Zertifizierungssystemen LEED und BREEAM oder den deutschen Systemen DGNB/BNB analysiert, dokumentiert und zertifiziert werden. Immer häufiger werden in Ausschreibungen auch Informationen für Bauelemente gefordert. Neben den technischen Produkteigenschaften wie Schallschutz oder Brandschutz werden nun auch ökologische Kriterien betrachtet, die in der Regel in einer EPD (Environmental Product Declaration – Umweltproduktdeklaration) beschrieben werden. Das ift Rosenheim hat deshalb ein System entwickelt, mit dem eine EPD auf Basis von Durchschnittswerten einfach erstellt werden kann. Hersteller, die ökologische Vorteile herausstellen wollen, beispielsweise durch den höheren Einsatz erneuerbarer Energien, eine besonders umweltschonende Herstellung oder einen effizienten Transport, können mit dem ift Rosenheim auch eine firmenspezifische EPD erstellen.
Auch bei Innentüren bewahrheitet sich die Volksweisheit „Nichts ist verlässlicher als der Wandel“ und deshalb haben Hersteller, Tischler und Schreiner, die Veränderungen frühzeitig erkennen und nutzen, die Nase vorn. I
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