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Erfolg mit geprüfter Qualität

ift Rosenheim gibt Tipps für Planung, Umsetzung und Vermarktung von Bauelementen
Erfolg mit geprüfter Qualität

Im Wettbewerb kann die Herstellung, Sicherung und Vermarktung von Qualität eine erfolgreiche Strategie für Tischler sein, weil Konsumenten ihre Kaufentscheidung auch nach Qualitätsmerkmalen und Sicherheitsaspekten ausrichten. Christian Kehrer und Jürgen Benitz-Wildenburg

Erfolg mit geprüfter Qualität

I Die Produktnorm für Fenster und Außentüren EN 14351-1 ist eine einheitliche Grundlage zur Ermittlung der Leistungseigenschaften, aber die CE-Kennzeichnung verpflichtet den Hersteller nur zur Deklaration bestimmter Eigenschaften und nicht zur Überprüfung qualitätsrelevanter Kriterien. Ob diese an einem „Musterfenster“ ermittelten Eigenschaften nachher von einem „normal“ produzierten Serienfenster erreicht werden, unterliegt der Verantwortung des Herstellers. Deshalb ist das CE-Zeichen kein Qualitätszeichen!
Überwachte Qualität bietet Sicherheit
Die Empfehlung zufriedener Kunden hilft bekanntermaßen beim Vertrieb, aber potenzielle Fensterkäufer werden immer kritischer, informieren sich im Internet und fragen nach technischen Kennwerten und Qualitätsmerkmalen. Genau hier setzt das neue ift-Qualitätszeichen an, denn eine Zertifizierung des ift steht für Kompetenz und Neutralität und schafft so Vertrauen bei Bauherren, Architekten und Behörden. Hinter den ift-Qualitätszeichen stehen klar definierte Kriterien und Prüfungen, eine regelmäßige Fremdüberwachung und eine transparente Kommunikation der Kriterien und technischen Kennwerte auf der ift-Website. Die freiwillige Qualitätsüberwachung des ift als notifzierte Produktzertifizierungsstelle bietet darüber hinaus für die Betriebe auch ein hohes Maß an Sicherheit im Konformitätsverfahren der Bauproduktenverordnung (BauPVO). Das ist wichtig, wenn sicherheitsrelevante Produkte wie Brand- und Rauchschutzelemente oder Fluchttüren gefertigt oder montiert werden. Denn dann werden die baurechtlichen Anforderungen durch die freiwillige Überwachung des ift Rosenheim gleich mit erfüllt.
Die Idee des Stufenmodells
Damit diese Vorteile auch für die eher klein- und mittelständisch strukturierten Tischlereien nutzbar werden, hat das Institut ein Stufenmodell mit einer Einteilung in Standard, Qualität und Premium entwickelt. Denn die bisherigen bekannten Zertifizierungssysteme von ift Rosenheim und RAL sind eher für größere Unternehmen konzipiert. Bei Fenstern und Außentüren wird ift-Premium nicht angeboten, um keine Überschneidung zur RAL-Zertifizierung zu schaffen. Allen drei Stufen ist gemeinsam, dass die Überwachung keine reine „Papierprüfung“ ist, sondern die ift-Experten kommen regelmäßig in die Betriebe, und begutachten Produkte und Fertigung und stehen auch für Fragen zu Technik, Normen und Qualitätsmanagement zur Verfügung. Die zertifizierten Hersteller werden auf der Website des ift Rosenheim „gelistet“, auf der Hersteller mit ihren Produkten beschrieben werden und das Qualitätssystem erklärt wird.
Beim Zeichen „ift-Standard“ steht die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen der Produktnorm EN 14351-1 im Vordergrund. Hierzu gehört die korrekte und normkonforme Erstellung der notwendigen Klassifizierungsberichte, Leistungserklärung, CE-Kennzeichnung sowie die baurechtlich geforderte Einführung, Umsetzung und Aufrechterhaltung der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK). Vereinfacht gesagt bekommt der Betrieb Unterstützung von ift-Auditoren und Mustervorlagen zur rechtssicheren Umsetzung der BauPVO mit jährlichem „Update“, und das für nicht mal 1500 Euro. Damit wird der lästige „Papierkram“ effizient erledigt und abgesichert und gezeigt wie man Nachweise von Systemgebern und Lieferanten richtig nutzt.
Das Zeichen „ift-Qualität“ baut auf der Standardstufe auf, aber hier steht die Eignung und Qualität des Produkts im Vordergrund. Das Qualitätszeichen ist deshalb für Unternehmen konzipiert, die neben den Mindestanforderungen weitere Qualitätsmerkmale überprüfen und sicherstellen möchten. Auch die grundsätzliche Qualität von Glas und Beschlägen muss nachgewiesen sein, wahlweise durch den Lieferanten oder durch eine Bewertung des ift Rosenheim. Insbesondere die Prüfung der Dauerfunktion mit 10 000 Öffnungs- und Schließzyklen sowie die Prüfung der mechanischen Festigkeit sind ein wichtiges Kriterium. Die regelmäßige Prüfung der Luftdurchlässigkeit und Schlagregendichtheit zeigt die Herstellerkompetenz aus guten Komponenten, auch ein Qualitätsprodukt produzieren zu können. Dies kann auf einem eigenen Prüfstand, bei Zulieferern, Systemgebern oder im ift erfolgen. Die Kosten liegen bei der Erstüberwachung von 1880 bis 3750 Euro (je nach Verwendbarkeit der Nachweise), weil in diesen Kosten auch die Sichtung und Zusammenfassung der vorhandenen Prüfnachweise in einem ift-Produktpass enthalten sind – im Folgejahr fallen dann nur noch 1500 Euro für die Überwachung und Zertifizierung an. Das Zeichen ift-Qualität ist deshalb vergleichbar mit dem bisherigen Zeichen „ift-Zertifiziert“ auf Basis des Zertifizierungsprogramms „Fenster und Außentüren“ (QM 320) und ersetzt dieses.
Das RAL-Gütezeichen ersetzt bei Fenstern und Haustüren quasi das ift-Premium-Zeichen, um die Besonderheiten für den deutschen Markt herauszustellen. Zusätzlich zu den technischen Kriterien des ift-Qualitätszeichens kommen noch ein Falzhindernis- und Laibungstest sowie eine Montageprüfung hinzu. Fensterkäufer erhalten somit auch einen geprüften Service und eine „Qualitätsmontage“. Für die Nutzung des in Deutschland bekannten RAL-Gütezeichens ist die Mitgliedschaft in der RAL-Gütegemeinschaft Fenster und Türen e. V. erforderlich. Die Gesamtkosten hängen dabei auch von der Betriebsgröße und Mitarbeiteranzahl ab.
Die Firmen profitieren bei allen Zeichen nicht nur von der verkaufsfördernden Nutzung des ift-Zeichens, sondern auch von der Rechtssicherheit bei baurechtlich geforderten Nachweisen. Dieser Vorteil wird deutlich, wenn es Reklamationen oder Probleme mit Bauherren, Architekten oder der Bauaufsicht gibt, denn dann kann der Betrieb ein normkonformes geprüftes System vorweisen.
Intelligenter Umgang mit dem „Papierkram“
Kleinere Tischlerbetriebe arbeiten mit geringem bürokratischem Aufwand. Der „Chef“ hat in der Regel wenig Zeit für die Dokumentation der werkseigenen Produktionskontrolle und Formalitäten der BauPVO. Dennoch bestehen hier durchaus hohe Haftungsrisiken. Reklamationen und Rechnungskürzungen für fehlende Dokumente nehmen zu und der Hersteller trägt die Verantwortung, dass die gefertigten Produkte auch die bei der Erstprüfung ermittelten Kennwerte erreichen.
Je komplexer Normen und Produkte werden, desto schwieriger wird es mit der wachsenden Flut von Regeln und Nachweisen fertig zu werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Systemgeber und Lieferanten von Beschlägen, Glas, Dichtstoffen, Regenschutzschienen, Eckverbindern oder Montagesystemen, da sie oft über eine Vielzahl von Nachweisen und Prüfungen verfügen. Um diese Dokumente für die Klassifizierung und CE-Kennzeichnung zu nutzen, braucht es Erfahrung und Kompetenz. Dies gilt besonders, wenn Prüfnachweise im Rahmen des „Cascaded-Systems“ genutzt werden. Hierbei gilt es, die Verarbeitungsrichtlinien und Montagehinweise zu kennen und die Anwendung im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle zu dokumentieren.
Das ift Rosenheim hat in den letzten Jahren intensiv an der Vereinfachung dieser Dokumentationsaufgaben gearbeitet und EDV-Lösungen wie die Einsatzempfehlungen, den CE-Generator sowie einfache Vorlagen und Checklisten entwickelt. Die Nutzung und Beratung im Umgang mit diesen „Tools“ erfolgt im Rahmen der Zertifizierung. Dies ist vielleicht sogar der größte Nutzen der Zertifizierung, weil sich gerade kleinere Betriebe so besser auf ihre Kernaufgabe Verkaufen, Herstellen und Montieren konzentrieren können und trotzdem eine normkonforme technische Dokumentation und WPK haben.
Montage als letztes Glied in der Qualitätskette
Besonders wichtig ist die Montage, unabhängig ob diese über den Hersteller, den Fachhändler oder Montagebetriebe erfolgt. Denn die zugesicherten Leistungseigenschaften des Produkts hängen von der fachgerechten Montage ab und damit von der Qualifikation des Montagebetriebs. Dies gilt in besonderer Weise für Bauelemente mit Anforderungen an den Rauch- und Brandschutz, Einbruchhemmung oder als barrierefreie Ausführung. Hier besteht ein Missverhältnis, denn der Monteur muss selten eine Qualifikation nachweisen. Hersteller und Handel sind deshalb aufgerufen, noch stärker auf die Kompetenz der Montagebetriebe zu achten. ift und RAL unterstützen dies durch Qualifizierungsangebote für Monteure sowie eine Zertifizierung, die eine Fremdüberwachung umfasst. Diese Betriebe werden auf der ift-Website gelistet und dem Bauherren empfohlen.
Zurzeit wird an der ift-Onlineplattform für das Stufenmodell gearbeitet, die Produkte der beteiligten Firmen eingegeben, sodass im Januar 2016 diese Website online geschaltet werden kann. Dann erfolgt eine Informationskampagne, insbesondere für Architekten, Planer und interessierte Bauherren. I

Die Autoren

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Christian Kehrer leitet die ift-Zertifizierungs-stelle und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Rosenheim. Jürgen Benitz-Wildenburg leitet im ift Rosenheim den Bereich PR & Kommunikation.

Neue Siegel mit differenzierten Qualitätsanforderungen

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BM im Gespräch mit ift-Vorstand Bernhard Helbing

Braucht die Branche ein neues Qualitätszeichen?
Helbing: Qualität, Sicherheit und Komfort sind wichtige Kaufgründe und Fensterkäufer fragen nach glaubwürdigen Nachweisen. Deshalb nutzen größere Hersteller die etablierten Zertifizierungen der RAL-Gütegemeinschaft und des ift Rosenheim. Für kleinere Fensterhersteller sind die damit verbundenen Anforderungen aber oft im ersten Schritt zu hoch. Damit diese auch die Vorteile einer neutral geprüften Qualitätsaussage nutzen können, haben ift Rosenheim und RAL verschiedene Qualitätsstufen entwickelt. Damit wollen wir auch dem Irrglauben entgegenwirken, dass das CE-Zeichen etwas mit Qualität zu tun hat.
Warum ist das ift-Qualitätszeichen „Standard“ gerade für kleinere Fensterbaubetriebe interessant?
Helbing: Bereits beim „ift-Standard“ profitiert der Betrieb, neben der werbewirksamen Nutzung des ift-Zeichens, von der effizienten und normkonformen Abwicklung des „Papierkrams“, den die Dokumentationspflichten der CE-Kennzeichnung mit sich bringen. Damit hat der „Chef“ wieder mehr Zeit für Kernaufgaben wie Verkaufen, Herstellen oder Montieren. Gleichzeitig bietet die Zertifizierung ein hohes Maß an Sicherheit bei der Umsetzung der rechtlichen Anforderungen der BauPVO und insbesondere der Produktnorm EN 14351-1. Damit werden auch Haftungsrisiken, Reklamationen oder Rechnungskürzungen wegen fehlender Dokumente vermieden. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, die Überwachung mit der Zertifizierung von baurechtlichen Anforderungen zu kombinieren bspw., wenn sicherheitsrelevante Produkte wie Brand- und Rauchschutzelemente oder Fluchttüren gefertigt oder montiert werden.
Was bringt dem Fensterbauer das ift-Qualitätszeichen auf dem Markt?
Helbing: Potenzielle Fensterkäufer werden immer kritischer und informieren sich über technische Kennwerte und Qualitätsmerkmale. Hier helfen Nachweise und Zertifikate des ift, weil diese bei Bauherren, Architekten und Behörden eine hohe Akzeptanz genießen. Auch hinter den ift-Qualitätszeichen stehen deshalb klar definierte Kriterien und Prüfungen, eine regelmäßige Fremdüberwachung und eine transparente Kommunikation. Die Firmen profitieren aber nicht nur vom verkaufsfördernden Nutzen, sondern auch von der Rechtssicherheit bei baurechtlich geforderten Nachweisen. Dieser Vorteil wird deutlich, wenn es Reklamationen oder baurechtliche Probleme gibt, denn dann kann der Betrieb ein normkonformes und vom ift-geprüftes System vorweisen. (sk)
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