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„Wir hören dem Kunden genau zu“

Im BM-Interview: Schelling-Chef Wolfgang Rohner
„Wir hören dem Kunden genau zu“

„Wir hören dem Kunden genau zu“
Wolfgang Rohner, geschäftsführender Gesellschafter der Schelling Anlagenbau GmbH. (Foto: Schelling)
Die Nachricht überraschte am 1. September 2015 auch den einen oder anderen Insider: Der österreichische Plattenaufteilspezialist Schelling übernimmt Ima. BM sprach mit Schelling-Chef Wolfgang Rohner über Motive und Perspektiven.

Autor: BM-Chefredakteur Christian Närdemann
BM: Herr Rohner, was ist es eigentlich für ein Gefühl, als ehemals kleinerer Kooperationspartner von Ima nun plötzlich das Sagen Lübbecke zu haben?

Wolfgang Rohner: Die Verantwortung für diese Aufgabe steht im Vordergrund, denn seitens Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten entstehen Erwartungshaltungen, die wir nicht enttäuschen wollen.
BM: Wann genau war der Zeitpunkt, als Sie dachten: Warum sollen eigentlich wir als Schelling nicht Ima übernehmen?
Rohner: Das Thema beschäftigt uns seit vielen Jahren, denn es steht außer Frage, dass diese Firmen sich perfekt ergänzen. Und nachdem Ima im Besitz einer Private-Equity-Gesellschaft war, war immer klar, dass der Zeitpunkt der Veräußerung irgendwann kommt.
BM: Steckte dahinter auch die Sorge bzw. Ungewissheit, was passieren würde, wenn ein anderes Unternehmen Ima übernimmt? Das hätte aufgrund der engen Kooperation unmittelbare Konsequenzen auch für Schelling bedeuten können.
Rohner: Logischerweise haben wir auch diese Szenarien diskutiert – was passieren würde, wenn Ima von einem Marktbegleiter übernommen wird. Wir sind speziell bei den Töchtern sehr stark vernetzt und dies hätte viele offene Baustellen für uns bedeutet.
BM: Wie eng war eigentlich das Rennen unter den Bietern?
Rohner: Dazu darf ich leider keine Aussagen treffen.
BM: Ist die Übernahme bereits formal abgeschlossen?
Rohner: Das Closing war am 2. September.
BM: Sind die Arbeitsplätze bei Ima und Schelling sicher?
Rohner: Wir haben derzeit beide eine gute Auftragssituation und in einigen Bereichen eher einen Engpass bei den Kapazitäten. Garantien gibt es in der heutigen Zeit in keiner Industrie.
BM: Waren Sie schon in Lübbecke und haben dort mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesprochen? Wenn ja, wie sind Sie dort aufgenommen worden?
Rohner: Wir hatten eine Betriebsversammlung und aufgrund der Netzwerkkooperation kenne ich viele Mitarbeiter seit Jahren auch persönlich. Zudem gab es natürlich auch schon einige Gespräche und Gesprächsrunden. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und sowohl im Hause Ima als auch im Hause Schelling freut man sich auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit.
BM: Wie geht es jetzt weiter – was sind die nächsten Schritte der Übernahme?
Rohner: Wir sind jetzt in der Analysephase, um gewisse Prozesse zu verstehen um die Potenziale herauszuarbeiten. Wir werden die Themen schrittweise, aber nachhaltig angehen und optimieren. Das reicht von Einkauf über die Fertigung bis in den Vertrieb.
BM: Wird es zeitnah Umstrukturierungen in der Unternehmensarchitektur geben? Wenn ja: Wie sehen diese aus?
Rohner: Bernhard Berger wird Ima gemeinsam mit dem technischen Geschäftsführer Andreas Rinke leiten. Stefan Gritsch und ich kümmern uns um Schelling und wir werden uns im Gesellschafterkreis über die Strategie verständigen.
BM: Gibt es Überlegungen, eine gemeinsame Marke für Schelling und Ima zu finden oder sollen beide in bekannter Weise eigenständig beibehalten werden?
Rohner: Beides sind starke, weltweit anerkannte Marken. Es gibt keinen Grund, eine davon aufzulösen.
BM: Wo sehen Sie Schelling und Ima in zehn Jahren?
Rohner: Als hemdsärmelige Mittelständler, die verkettete Anlagen mit der größten Zuverlässigkeit und dem höchsten technischen Niveau liefern. Und als Maßstab in der holzverarbeitenden Industrie in puncto 4.0-Lösungen und Kundenorientierung.
BM: Vervollständigen Sie bitte diesen Satz: „Das Einzigartige an Schelling und Ima ist…
Rohner: … dass wir dem Kunden genau zuhören.“
BM: Herr Rohner, herzlichen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte BM-Chefredakteur Christian Närdemann.

Hintergrund: Schelling und Ima

Zusammen annähernd 1400 Beschäftigte

Der Lübbecker Maschinenhersteller Ima Klessmann GmbH wird von der Schelling Anlagenbau GmbH mit Sitz im österreichischen Schwarzach übernommen. Das gab Schelling am 1. September 2015 bekannt. Das Sagen bei Ima hatte seit 31.10.2005 der Münchner Finanzinvestor Adcuram Industrie‧kapital AG. Er übernahm das Lübbecker Unternehmen damals von der Homag Group AG.
Schelling und Ima arbeiten seit 25 Jahren sehr eng zusammen. Der gemeinsame Umsatz liegt bei rund einer Viertelmilliarde Euro, der Personalstand bei fast 1400 Mitarbeitenden (Schelling: 500, Ima: 900).
Nachdem Rüdiger Schliekmann sich zum 10. September aus der Ima-Geschäftsführung zurückzog, werden die Geschäfte in Lübbecke von Bernhard Berger und dem seit Anfang 2014 im Unternehmen tätigen technischen Geschäftsführer, Andreas Rinke, geführt. Berger war bereits von 2005 bis 2008 Geschäftsführer von Ima. (cn)


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