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Sensation oder Marketing-Gag?

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Sensation oder Marketing-Gag?

Sensation oder Marketing-Gag?
Der Verzicht auf die Stahlarmierung und die Schalenbauweise des Vario 2000-Systems eröffnen neben vielen bauphysikalischen Vorteilen auch attraktive und kostengünstige Gestaltungsvarianten
„Keine andere Industrie konnte es sich leisten über Jahrzehnte ohne wirkliche Innovationen im Markt Bestand zu haben“, so Seuffert auf der fensterbau. Mit seiner Systemrevolution hat Günther H. Seuffert von Dyna auf der fensterbau die Aufmerksamkeit der Branche auf sich gezogen. Was von vielen zunächst als Marketing-Gag für den Messeauftritt eingestuft wurde, war schnell Gesprächsthema Nr.1. Die Systemhersteller wissen – wie wir erfahren konnten – inzwischen, wo Kirchberg liegt.

An diesem System kommt früher oder später keiner mehr vorbei, so ein verantwortlicher Entwicklungsingenieur eines Systemherstellers. Was ist dran an Vario 2000? Die Neuentwicklung haben wir bereits im BM 3/2000, Seite 116, vorgestellt. Uns interessiert es nun vor allem, wie es weitergeht und deshalb sprachen wir nach der fensterbau mit Günther H. Seuffert, Inhaber und Geschäftsführer der Dyna Fenster und Türen GmbH.

BM Herr Seuffert, es ist gerade ein Jahr her, seit Sie Dyna übernommen haben. Jetzt stellen Sie mit Ihrem neuen System alles in Frage, was seit Jahrzehnten Bestand hatte.
Seuffert Ist das nicht herrlich, wer hätte vor vier Jahren denn daran gedacht, dass Innovationen, die aus unserer Einschätzung wieder neuen Schwung und Bewegung in unsere Branche bringen werden, ausgerechnet aus dem Hunsrück kommen?
BM Sie sprechen von der Branche, gemeint ist wohl Dyna?
Seuffert Ganz und gar nicht, sehen Sie, vor zwei Jahren haben wir als einer der ersten unser durch entwickeltes und produktionsreifes 4-Kammer-System auf der fensterbau präsentiert.
Erinnern Sie sich, was damals in Gang gesetzt worden ist? Die Branche war endlich aufgewacht und wurde wieder aktiv.
Es ist noch gar nicht abzuschätzen, welche Wirkung unser Vario 2000 auf die Fenstertechnologie hat. Dies wird wohl ein Erdbeben.
BM Die k-Werte ihres neuen Systems sollen bei normaler Profiltiefe alles in den Schatten stellen. Fängt nun, nach dem Wettbewerb der meisten Kammern, die Jagd nach dem niedrigsten k-Wert an?
Seuffert Sicher stürzt sich die Branche auf den k-Wert. Hier hat die Politik mit der neuen Energiespar-Verordnung einiges losgetreten. Aus unserer Sicht ist das alles etwas überbewertet.
Die Antworten einiger Hersteller auf das Thema „Passivhaus“, die wir auf der fensterbau „bewundern“ konnten, sind wohl mehr als Alibi und Messegag einzustufen.
Einem Architekten wird es die Haare hochstellen, wenn er mit Profiltiefen von 120 – 150 mm Häuser gestalten soll. Ich bin auch überzeugt davon, dass diese Lösungen von den meisten Bauherren nicht angenommen werden. Mit unserem Vario 2000 bekommt er gleiche Werte mit einer schlanken Profilproportion.
BM Kern ist doch, dass die Forderungen und Werte des Gesetzgebers mit den vorhandenen Systemen nicht oder nur schwierig zu erfüllen sind. Lag hier nicht Ihr Ansatz und Ihre Motivation für eine Neuentwicklung?
Seuffert Unser Antrieb für eine Konstruktionsänderung basiert auf einer ganz anderen Dynamik.
Nahezu alle Industrien haben sich fortentwickelt und sehr konsequent neue Materialien und Produktionsverfahren zum Einsatz gebracht. An der Fens-terindustrie sind die Entwicklungen fast unbemerkt vorbeigegangen. Wir wissen alle, dass wir mit den vorhandenen Systemen schon längst nicht mehr das technisch Machbare und Notwendige tun.
Das Fatale ist, dass weder Bauherren noch Architekten von uns irgend etwas an Innovationen erwarten. Die Zeche müssen doch die Fachhandelspartner der Hersteller zahlen. Mit alten Produkten nehmen wir ihnen und damit auch uns, jede Geschäftsgrundlage. Wir müssen weg vom reinen Preisgespräch und was noch wichtiger ist, wir dürfen nicht den Anschluss an die technologische Entwicklung verschlafen. Unsere Partner müssen sich auf unsere Innovationskraft verlassen können. Wir müssen ihnen Produkt- und Marketing-strategien bieten, die den Markt in der Region sichern und die Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen. Wie kann ich aktives Marketing und Investitionen von unseren Partnern erwarten, wenn er von uns aufgewärmte Produkte von gestern verkaufen soll?
BM Die Diskussion ist schon oft geführt worden, haben Sie denn einen Weg aus diesem ewigen Kreis?
Seuffert Selbstverständlich, es liegen in der Fensterbranche noch Potentiale brach, die ihre Dynamik entwickeln, wenn sie erst einmal losgelöst aus dem täglichen Marktfrust, sichtbar gemacht werden.
BM Jetzt würde ich gern noch-mals auf unser Thema „Vario 2000“ zurückkommen. Wie geht es da weiter?
Seuffert Wir haben uns inhaltlich noch nicht davon wegbewegt, unsere Grundlagen sind der Markt und unsere Kunden. Jede Entwicklung, die nicht vom Markt her bestimmt wird, hat keine Erfolgschancen. Unser erster Augenmerk galt dem Material.
Wir suchten nach Alternativen die bereits in anderen Industriebereichen, im Flugzeug-, Auto- und im Schiffsbau ihre Anwendung finden. In allen Anwendungsgebieten kommt es auf Statik, Gewicht, thermische Werte, Temperaturbeständigkeit und rationelle Verarbeitung an.
Alles Attribute die uns schon immer im Fensterbau beschäftigen. Wir wollten das andere System, welches auch morgen Bestand hat und den Stillstand der Fenstertechnologie beendet.
BM Das klingt sehr visionär und sehr selbstbewusst, kann Vario 2000 diesem Anspruch gerecht werden?
Seuffert Wir sind überzeugt den richtigen Ansatz gefunden zu haben. Sehen Sie, wir haben es geschafft mit einer sogenannten Plattform-Strategie, ein Allmaterial-Fenstersystem zu entwickeln, welches in seinen Leistungswerten den zur Zeit bestehenden Systemen auf allen Gebieten „Paroli“ bieten kann. Sie können jede Materialausführung oder Materialkombination auf den Statikkern klipsen und kleben und haben, ohne Leistungsverlust und ohne das System zu verlassen, gigantische Gestaltungsmöglichkeiten, von den statischen Vorteilen gar nicht zu reden. Wir haben darüber hinaus eine Fülle von Produktionsvorteilen, Material-ersparnissen, den Architekten können wir individuelles Design der Profile und den Bauherren besten Wohnkomfort bieten, um hier nur einige Highlights zu nennen.
Zum ersten Mal wurden uns die Auswirkungen unseres Systems auf die ganze Fensterindustrie von unserem Marketing-Berater Klaus-P. Annen, einem wohl unbestritten erfahrenen Kenner der Fensterbau-Branche, deutlich gemacht. Er rief mich spontan an und fragte mich: „Weißt Du eigentlich, dass Deine Entwicklung keine Ecke der Fensterindustrie mehr so lässt wie sie war. Bist du Dir darüber klar, dass wir auch eine Menge Gegenwind zu erwarten haben?“ Erst da wurden wir uns über die gesamte Tragweite und die enorme Innovationskraft, die im neuen Sys-tem steckt, richtig klar. Wir sind davon überzeugt, dass unser Vario 2000 die Fensterindustrie, ob Grundstoffindustrie, Halbzeugproduzenten oder Beschlaghersteller in neue Richtungen denken lässt.
Vielleicht entstehen daraus noch herausragendere Innovationen. Das bringt uns alle nach vorne. Wenn Bewegung in unsere Branche kommt und sich der Markt wieder positiv aktiviert, profitieren alle in hohem Maße davon.
BM Ihre Begeisterung ist ansteckend, doch unsere Leser interessiert, wie geht es denn nun weiter mit Vario 2000, wann kommt es auf den Markt?
Seuffert Wir fertigen im Moment die Werkzeuge und werden unabhängig von der weiteren Resonanz und unseren Branchengesprächen das System zur Produktionsreife und Marktfähigkeit bringen. Rosenheim steht auf dem Programm, eben der ganze Weg zur Marktreife von Vario 2000. Uns kommt es darauf an, dieses wirklich revolutionäre System auch Partnern zugänglich zu machen, die eine bedeutende Marktdurchdringung sicherstellen können. Wir sind bisher gut im Zeitplan, also hören Sie sicher schnell wieder von uns.
BM Herr Seuffert, wir bedanken uns für dieses Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.
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