Räume schaffen, die bewußt einfach, praktisch und zeitlos eingerichtet sind, eine warme und freundliche Atmosphäre ausstrahlen, offen und hell wirken und für das Leben mit Kindern geeignet sind: Das alles war Ziel des Schreinermeisters Martin Schumann, als er an der Fachakademie für Gestaltung in Cham die Erweiterung seines eigenen Hauses plante. Das hier vorgestellte Konzept war seine Abschlußarbeit zum staatlich geprüften Form- und Raumgestalter.
Das aus Bruchsteinmauerwerk im Jahr 1938 erbaute Einfamilienhaus hat eine Wohnfläche von 90 m². Es wurde in den Jahren 1993 bis 1995 nach baubiologischen Grundsätzen umfassend renoviert. Nun jedoch braucht die größer werdende Familie Platz. Der Anbau in Holzständerbauweise erweitert die Wohnfläche um 73 m². Im Erdgeschoß ist ein großer Wohnraum mit Spielbereich entstanden, im Obergeschoß (siehe Folge 2 in BM 8/99) ein Arbeits- und ein Kinderzimmer.
Die Erweiterung sollte sowohl von außen als auch von innen erkennbar sein, zugleich aber die architektonische Einheit des Hauses wahren. Der Charakter der Fassade mit sägerauher Lärcheschalung und fassadenbündigen Sprossenfenstern wird im Anbau aufgenommen. Innen sorgen gebürstete Balken in Kombination mit weiß lasierten Fichtebrettern im Altbau für eine ausdrucksstarke Atmosphäre; im Neubau wurden Leimholzbalken und weiß lasierte OSB-Platten verwendet.
Der Wohnraum ist mit Ahornparkett und schlichten, kubischen Möbeln in Kirschbaum ausgestattet. Stereo- und TV-Anlage werden von sandgestrahltem Glas verdeckt. Im Spielbereich sind die Möbel mit ausdrehbarem Basteltisch und Spielcontainern auf Rollen variabel gestaltet. n
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