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Upcycling – aus alt mach schick!

Projektarbeit an der Fachschule Holztechnik Detmold
Upcycling – aus alt mach schick!

Upcycling ist, ähnlich dem Recycling, eine Art der Müllvermeidung. Dabei wird „Abfall“ als Material für die Schaffung neuer Produkte verwendet. Unser Beitrag zeigt, wie kreativ Meister- und Technikerschüler der Fachschule Holztechnik Detmold diese Aufgabe angegangen sind.

Autor: Michael Eckert
Projektarbeit ist seit vielen Jahren Standard in der Erst- und Weiterbildung der Holzbranche. Prüfungen werden zunehmend handlungsorientiert ausgerichtet und es wird versucht, realitätsnahe Auftragssituationen zu simulieren. Zum Glück, denn fragt man Absolventen selbst nach vielen Jahren, was denn das Beste an der Ausbildung gewesen sei, so sind es in der Regel die Projektphasen, die – oft erlebnisreich – hängen geblieben sind.

Ideenfindung – gemeinsam oder einsam
Brainstorming ist Bullshit! Mit dieser provokanten These stellt die Autorin Marisa Schulz in ihrem Beitrag in „Zeit Campus“ vom November letzten Jahres das Brainstorming als Methode der produktiven Ideenfindung in großen Gruppen infrage. Dabei laufe zuviel gleichzeitig: Ideen werden gefunden, bereits hinterfragt und noch unwichtige Details schon bedacht. Multitasking auf höchstem Niveau also! Nach neusten Erkenntnissen ist aber Multitasking der Gesundheit nicht förderlich und oft wenig effektiv.
Schulz schlägt nach der Disney-Methode vor, die Prozesse zu trennen: Walt Disney teilte sein Team in Träumer, Realisten und Kritiker ein. Jeder aus dem Team argumentiert nacheinander und nur aus seiner Rolle heraus.
Nils Holger Moormann, der bekannte Chiemgauer Möbelproduzent, praktiziert es bei der Ideenfindung für seine erfolgreiche Möbelkollektion aus dem tiefen Bayern in seinem Team aus Designern, Handwerkern und Lieferanten ähnlich in Form einer gespielten Gerichtsverhandlung.
Die Autorin betont, dass gemeinsam kreativ sein einfach nicht gehe. Das sei auch wissenschaftlich belegt. Dennoch, schließt sie ihren Beitrag, in einer etwas abgewandelten Version sei die Methode des „brainstorming“ doch praktikabel: Jeder Teilnehmer erarbeitet seine Ideen individuell und hält Sie in einer schriftlichen Dokumentation fest auf die dann die gesamte Gruppe Zugriff hat.
Diese Art der individuellen Ideenfindung und der anschliessenden gemeinsamen Weiterentwicklung verfolgten auch die Detmolder Studenten.
Überregional denken – regional handeln
Hilfreich ist es auch, sich bei der Themenfindung regional zu orientieren. Daher kooperiert die Detmolder Fachschule für Holztechnik in ihren Projekten immer wieder mit regionalen Unternehmen. So hat es der Projektentwurf einer Herrenkommode zur Ergänzung des Schlafzimmerprogrammes eines namhaften Herstellers von Massivholzmöbeln sogar bis zur Kölner Möbelmesse geschafft! Aber auch größere Projekte in Kooperation mit lokalen Kindergärten wurden von den Detmoldern schon bearbeitet. Überhaupt: Trendforscher prophezeien eh schon das Ende der Globalisierung. Lokale, einzigartige Produkte würden mehr gefragt werden. Die Leute langweilen sich, in New York, Paris oder Berlin die gleichen Produkte zu finden.
Externes Know-how nutzen
Nach der ersten Entwurfsfindung mittels Handskizzen und einfacher Pappmodelle im Maßstab 1:7 folgten bereits erste 1:1-Spanplatten-Modelle der verschiedenen Ideen. In diese Stadium hat es sich als hilfreich erwiesen externe Berater hinzuzuziehen. Die Fachschule Detmold hatte hier bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht und den Fachberater für Gestaltung des Fachverbandes Tischler NRW, Christoph Bittner hinzugezogen. Zusätzlich, wurde, themenbezogen Oliver Schübbe, derzeit Deutschlands bekanntester Recycling Designer hinzugezogen. Dabei wurde niemals ein Entwurf verworfen, vielmehr ging es um Details, die Optimierung der Materialauswahl und die Feinarbeit am Entwurf.
Kompakte Organisation – straffer Ablauf
Die erste Projektarbeit beginnt unterrichtsbegleitend im zweiten Semester im Fach Produktentwicklung und endet mit einer zweiwöchigen Projektphase im dritten Semester, in der kein Unterricht stattfindet. Aufgabe dabei ist, zu einem aktuellen Möbelthema, das nach Möglichkeit den Zeitgeist treffen und einen aktuellen gesellschaftlichen Bezug haben sollte, ein marktfähiges Möbel zu entwerfen. Dabei muss CNC-Technik zum Einsatz kommen und es sollten (für den an industriell organisierte Unternehmen ausgerichteten Fachschulstandort Detmold selbstverständlich!) Varianten entwickelt werden – vielleicht auch mal bis hin zur stylischen Verpackung eines Mitnahmemöbels.
Realitätsnahe Bedingungen
Der Prototyp wird dann unter möglichst betriebsnahen Bedingungen in den Werkstätten der Schule gefertigt und abschließend der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Präsentation wird dabei ein hoher Stellenwert beigemessen: Sie macht mit der zu erstellenden Dokumentation 2/3 der auf dem Abschlusszeugnis erscheinenden Projektnote aus. Denn jedermann weiß: Was nutzt dem Tischler die schönste Idee, wenn sie nicht an die Frau gebracht werden kann – die meistens bei der Inneneinrichtung entscheidet. Dazu gehören natürlich auch Rhetorik und ein kleidungsmäßig abgestimmtes Auftreten der Gruppenmitglieder während der Veranstaltung. So werden ganzheitliche und handlungsorientierte Lernformen ermöglicht.
Das Möbelprojekt an der Fachschule Holztechnik Detmold hat so vorbereitenden Charakter für das, in Kooperation mit einem Unternehmen zu bearbeitende, zweite Projekt sowie für die Meisterprüfung am Ende des vierten Semesters. Das Projekt wird von allen fachlich betroffenen Lehrern fächerübergreifend betreut.
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