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Am Puls der Zeit

Oliver Gorr – ein Schreinermeister auf Online-Kurs
Am Puls der Zeit

Schreinermeister Oliver Gorr geht mit der Zeit. Sein Ein-Mann-Betrieb ist seit der ersten Stunde online unterwegs. Youtube, Facebook und Instagram gehören für Gorr zum Alltag. Sein jüngstes Projekt: Er bietet seinen Kunden einen Online-Möbelplaner an und ist damit einer der Pilotbetriebe von „Egger inside“.

Anna-Katharina Ledwa

Ein Schreinerei-Neubau auf der grünen Wiese. Quadratisch. Praktisch. Energieeffizient. Eine Autostunde nördlich von Frankfurt im beschaulichen Ort Grünberg. „Zur Miete habe ich nichts gefunden. Mir blieb quasi keine andere Möglichkeit – ich musste bauen.“ Schreinermeister Oliver Gorr ist seit 17 Jahren selbstständig und seit August letzten Jahres nun auch stolzer Besitzer eines repräsentativen Gebäudes mit 300 m² Werkstattfläche plus einem 75 m² großen Büro- und Ausstellungsbereich.

2002 hat alles angefangen: Nach acht Gesellenjahren und der im Anschluss absolvierten Meisterprüfung ging es erst mal in zwei Garagen und mit einigen Kleinmaschinen als Montagebetrieb los. Doch die Aufträge wurden mehr, sodass der junge Schreinermeister nach fünf Jahren Werkstatträume anmietete und in einen kompletten Maschinenpark investierte. „Den guten Start habe ich auch meinen Gesellenjahren zu verdanken. Die Leute in der Umgebung kannten mich“, erinnert sich Gorr und fügt hinzu: „Das Wichtigste für mich waren von Anfang an zufriedene Kunden, also stehen Qualität und Pünktlichkeit genauso wie innovative Ideen an erster Stelle.“ Und so wuchs der Kundenstamm dank persönlicher Weiterempfehlungen kontinuierlich.

Oliver Gorr ist Einzelkämpfer und beschäftigt zur Zeit nur einen Azubi. Doch vor seinen Kollegen braucht er sich nicht zu verstecken. Er findet, dass ein Ein-Mann-Betrieb klare Vorteile habe, weil der Kunde immer weiß, wer sein Ansprechpartner ist. „Meine Stammkunden schätzen die Eins-zu-eins-Betreuung,“ betont Gorr. Und die Nachteile? „Die Freizeit ist dünn gesät“, grinst der 44-Jährige.

Die Kunden kommen übers Internet

Einen Teil seiner Zeit hat Oliver Gorr zum Beispiel in den Aufbau seiner Web-Präsenz gesteckt. Eine eigene Webseite hatte er von Anfang an. Ab und zu wurde damals noch Werbung in der Zeitung gemacht, aber das sei heute kein Thema mehr. Auch die Gelben Seiten sind überflüssig geworden. „Egal welchen Alters, die meisten Neukunden kommen über das Internet zu mir. Und natürlich durch Empfehlungen“, fasst der Schreinermeister zusammen.

Heute ist Gorr zudem auf Social-Media-Kanälen wie Facebook, Instagram, Youtube, Xing u. a. aktiv und investiert auch hier einiges an Arbeit. Als kleine Schmankerl zwischendurch nimmt Gorr beispielsweise kurze Videos auf – von einer neu eingebauten Schiebetür oder einem raffinierten Einbaumöbel. „Das schauen sich die Leute gerne an.“ Allerdings dürfen die Videos auch nicht zu lang sein. Am besten unter einer Minute. Texte oder Fotos müssen das Interesse des Nutzers wecken. Immer spielt die Aktualität eine große Rolle. Ich merke schnell: Die Online-Welt ist kein Neuland für den Schreinermeister.

Online-Möbelplaner für Kunden

Bei so viel Web-Affinität lag es nahe, dass Oliver Gorr einer der Ersten war, der einen Online-Möbelplaner für Endkunden auf der eigenen Homepage platzierte. Den Planer hatte Horatec entwickelt und als langjähriger Kunde war Gorr mit dem Angebot des Möbelzulieferers bestens vertraut. Daraus ist inzwischen mehr geworden: Seit der Holzwerkstoffhersteller Egger in das Konzept mit eingestiegen ist, gibt es unter dem Dach von „Egger inside“ zusätzlichen Service (siehe auch BM 03/19). So ist unter der Web-Adresse www.gorr-moebel.de eine eigenständige Landingpage entstanden. Mit dieser werden über Google Adwords-Anzeigen Kunden aus der Region gezielt zum Online-Möbelplaner geführt. Mit dem Planer können Endverbraucher ihr Wunschmöbel online konfigurieren, den Preis sehen und mit einem Klick bestellen – bei ihrem Schreiner vor Ort. Der Planer kann individuell für jeden Betrieb angepasst werden.

Kollegen fragen nach

Die Schreinerei Gorr ist einer der Pilotbetriebe für „Egger inside“ geworden. Videodreh und Fotoshooting in der eigenen Werkstatt inklusive – mit Maske und allem Drum und Dran. „Das erlebt man als Schreinerei auch nicht alle Tage“, lacht Gorr. Damit ist er das Gesicht der zugehörigen Werbekampagne des Holzwerkstoffspezialisten geworden. Viele Kollegen wollen nun von seinen ersten Erfahrungen profitieren. „Seit dem Start des Möbelplaners im Januar rufen mich immer wieder Schreiner und Tischler aus ganz Deutschland an, um aus erster Hand zu erfahren, wie es mit dem Möbelplaner so läuft“, berichtet der Schreinermeister.

Das Angebot zieht neue Kunden an

Gorr ist zufrieden: „Der Möbelplaner zieht vor allem Neukunden an.“ (siehe Kasten S. 112) Das Tool sei so einfach gestaltet, dass jeder – auch wenn er Laie ist – ganz leicht selbst mit der Planung loslegen kann. Höhe, Breite und Tiefe werden in eine vorgefertigte Maske eingegeben. Danach kann ausgewählt werden, aus wie vielen Elementen der neue Schrank bestehen soll. Einlegeböden, Schubkästen, Garderobenstangen und Türen dazu, Dekor auswählen, Griffe hinzufügen und fertig ist das Wunschmöbel – 3D-Ansicht inklusive. Das Möbelstück wird dann in den Warenkorb gelegt, um eine Anfrage zu generieren oder es verbindlich zu bestellen.

Dabei sei es besonders wichtig, dass der Kunde die Möglichkeit habe, sich vor der verbindlichen Bestellung umfassend beraten zu lassen: „Wir bieten zudem noch ein Aufmaß oder natürlich die Montage an“, sagt Gorr. Das wird gerne in Anspruch genommen. „Die Planer daheim am Wohnzimmertisch freuen sich, dass sie einen echten Schreiner an der Hand haben, der ihnen für all ihre Wünsche die passende Lösung bieten kann.“

Und auch die ersten Folgeaufträge sind aus den Möbelplaner-Aufträgen schon entstanden: Aus einem Schrank wurden zwei und aus einem Waschtischunterschrank wurde eine komplette Badmöbel-Ausstattung. Somit könnte es auch möglich sein, dass Oliver Gorr sich von seinem Ein-Mann-Betrieb verabschiedet und Mitarbeiter einstellt. Diese Option möchte sich der Schreinermeister auf jeden Fall offenhalten.

Worauf die Kunden der Schreinerei Gorr sich noch freuen dürfen? „Mein Plan für die nähere Zukunft ist der Einsatz einer 3D-Brille, um die Möbelplanung für meine Kunden auch virtuell erlebbar zu machen“, erzählt der Schreinermeister mit leuchtenden Augen. Und irgendwie bin ich von seinem Plan gar nicht überrascht … bei einem Online-Enthusiasten wie Oliver Gorr.

Schreinerei Oliver Gorr

35305 Grünberg

www.schreinerei-gorr.de

https://inside.egger.com


Die Autorin

Anna-Katharina Ledwa ist Tischlerin und Projektgestalterin (HWK), arbeitet als Gesellin in der AV und entwickelt nebenberuflich eigene Produkte.

www.annaledwa.de


Foto: Egger

Online-Tool mit Mehrwert

Persönliche Beratung inklusive

Schreinermeister Oliver Gorr ist von dem neuen Online-Möbelplaner von „Egger inside“ überzeugt: „Der Möbelplaner zieht vor allem Neukunden an. Das unterstützt uns beim Ausbau unseres Kundenstammes.“ Das Tool ist so einfach gestaltet, dass jeder sein Wunschmöbel selber planen kann. Dieses wird dann in den Warenkorb gelegt, um eine Anfrage zu generieren oder das Möbelstück verbindlich zu bestellen. Gorr berichtet von seinen Erfahrungen: „Vor dem abschließenden Schritt des Kaufes nehmen die meisten Kunden nochmals Kontakt mit mir auf, und das ist ja auch das Tolle an diesem Möbelplaner, dass hinter dem Ganzen eine echte Schreinerei steckt. Die Kunden bekommen die Beratung vom Profi, wenn sie diese wünschen, und das vermittelt ein sicheres Gefühl.“

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