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Durchgebissen

Am Markt vorbei: Ronny Höhne kritisiert das Gießkannenprinzip in den Fachschulen
Durchgebissen

Ronny Höhne betreut Luxuskunden bei Ganter Interior. Der Holztechniker und Gestalter hat sich mit viel Eigeninitiative hochgearbeitet und wirft einen skeptischen Blick auf die Lernangebote in der schulischen Fortbildung: „Der Markt braucht mehr Führungskräfte mit Biss.“

Autor: Regina Adamczak
„Die fachliche und technische Ausbildung hier in Deutschland ist ausgezeichnet. Aber das reicht mittlerweile nicht mehr. Der Markt braucht Mitarbeiter, die eigenverantwortlich Entscheidungen treffen, die geistig flexibel sind und sich auf dem internationalen Parkett bewegen können.“ Ronny Höhne weiß, wovon er spricht. Nach seiner Ausbildung zum Holztechniker und Gestalter in Hildesheim hat er im Jahr 2007 zunächst die technische Projektbetreuung bei Ganter Interior, einem Ladenbau- und Inneneinrichtungsunternehmen im badischen Waldkirch, übernommen. Von Anfang an war er viel unterwegs: Im Mittleren Osten, z. B. in Dubai, aber auch im Fernen Osten konnten es schnell mal zwei, drei Wochen werden. Seinen Englischkenntnissen tat das nur gut, er setze auf „Learning by Doing“. Später war allerdings verhandlungssicheres Englisch gefragt und Höhne besuchte Sprachkurse.

Weiterbildungen hält er für unumgänglich. Er selbst hat sich u. a. in Sachen Rhetorik, Verhandlungstechniken und Mitarbeiterführung fortgebildet. In diesen Bereichen beispielsweise hält er das Bildungsangebot an den Meister- und Technikerschulen für ausbaufähig: „Das Thema Kommunikation kommt an den Fachschulen oft zu kurz. Zudem müsste auch kulturübergreifendes Miteinander thematisiert werden. Viele Unternehmen in Deutschland arbeiten mittlerweile international.“ Ronny Höhne sieht aufgrund seines Werdegangs ein großes Potenzial auf dem Arbeitsmarkt jenseits der typischen Klassiker, wie Konstrukteur, AV-Mitarbeiter und Werkstattleiter. „Es wäre hilfreich, wenn Referenten aus der Wirtschaft während der Ausbildung den Blick auf neue Geschäftsbereiche, den Dienstleistungssektor und innovative Unternehmen lenken würden.“
Abschied vom Gießkannenprinzip
Er selbst hat unter anderem an der Fachschule für Holztechnik und Gestaltung in Hildesheim schon zweitägige Workshops initiiert, in denen es um Themen ging wie Kleidung, Auftreten und Verhalten, aber auch Vorstellungsgespräche und Netzwerken. Sein heutiger Arbeitgeber Michael Ganter hatte ihn über sein Xing-Profil gefunden und angeworben. „Herr Ganter ist mein Mentor geworden und ohne ihn wäre ich wahrscheinlich nicht dort, wo ich heute bin.“ Aber der 31-Jährige hatte auch immer einen hohen Anspruch an sich selbst. Er wollte weiterkommen und immer besser werden. Diese klare Zielorientierung vermisst er bei vielen Absolventen. Hier seien unterstützende Angebote der Schulen wünschenswert. „Vielleicht sollten die Lehrpläne sich vom Gießkannenprinzip verabschieden und mehr Wahlfächer anbieten.“
Zwischenzeitlich ist Höhne selbst Mentor für einige seiner Mitarbeiter geworden. „Interne Förderprogramme sind eine gute Möglichkeit, die eigenen Mitarbeiter voranzubringen, was auch von vielen Unternehmen genutzt wird.“
Viel Freiheit, aber auch blutige Nasen
Bereits als Teamleiter war er für den Team- und Neukundenaufbau im Luxussegment zuständig, seit Jahresanfang hat er auf der Führungsebene die Aufgabe übernommen, den Luxus- und High-End-Bereich weiter auszubauen. Er genießt die Freiheiten, die er in dem familiengeführten Unternehmen hat. „Ich muss mich nicht ständig rechtfertigen, habe mir aber auch schon manch blutige Nase geholt.“ Das gehöre dazu, findet Höhne. „Und genau das hat mich kontinuierlich weiter gebracht. Ich nehme das sportlich.“ Sein Job ist stressig, oft muss ganz kurzfristig reagiert werden, viele Projekte laufen gleichzeitig. Er ist immer noch viel unterwegs, auch wenn seine Reisen inzwischen kürzer geworden sind: Mal schnell nach London, mal kurz nach New York, zwei, drei Tage ist er höchstens unterwegs. Aber Ronny Höhne hat an seiner Arbeit auch viel Spaß. „Natürlich ist Ladenbau ein schnelllebiger Markt und wir wickeln jährlich bis zu 3000 Projekte in über 50 Ländern ab. Aber ich habe es mir so ausgesucht. Ich fühle mich in der Welt einer anspruchsvollen Kundenklientel wohl. Und ich habe darauf hingearbeitet, an diesem Punkt zu stehen.“
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