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Funktionale Hingucker

Treppenmarkt: Entwicklungen und Trends
Funktionale Hingucker

Deutschlands Treppenbauer sind gegenwärtig bester Stimmung. „Wie der gesamte Baubereich profitiert die Branche von einer weiterhin positiven Konjunkturentwicklung und wachsenden Nachfrage“, so Detlev Saage, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Treppen- und Geländerbau (BVTG). Aktuelle Zahlenbilder unterstreichen diese Feststellung: Von Januar bis Mai 2011 stiegen die Genehmigungen für den privaten Wohnungsbau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 37 Prozent. Die Genehmigungen im Geschosswohnungsbau lagen 30,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Selbst der zuletzt etwas flügellahme Wirtschaftsbau hat um satte 26,4 Prozent zugelegt.

Bei allen Gebäudetypen ist die Treppe einerseits das unverzichtbare Bindeglied zwischen den Geschossebenen. Andererseits hat sie sich als detailreiches Einrichtungselement sowohl für den Neubau als auch den alles dominierenden Modernisierungsbereich etabliert. Dabei weisen die jeweiligen Gestaltungstrends durchaus starke Parallelen zu denen in der Möbelbranche auf.

Gleichzeitig bieten diverse Materialien und Formen die Möglichkeit, ganz individuelle Vorstellungen zu verwirklichen. Mit Blick auf die Sicherheit und den Komfort hat die am 1. Juni veröffentlichte Neufassung der Treppennorm DIN 18065 einige wichtige Änderungen herbeigeführt.
Holz, Stahl und Glas liegen gleichermaßen im Trend
Die gängigen Materialien, um eine Treppe harmonisch in ein architektonisches Konzept zu integrieren, sind Holz, Stahl und Glas. „Holz erlebt im allgegenwärtigen Trend zu mehr Natürlichkeit eine bemerkenswerte Renaissance“, erläutert Ralf Sellemerten, Vorstandsmitglied des BVTG. „Holztreppen unterstützen die Raumatmosphäre durch eine angenehme, warme Optik und Haptik. Ausgeprägte Maserungen und lebhafte Strukturen fördern zusätzlich das natürliche Erscheinungsbild.“
Hinsichtlich der Farbe hält die Tendenz zu dunkleren Holzsorten an. „Wie im Möbel- und Bodenbereich auch, sind Eiche und Nussbaum im Moment sehr beliebt. Aber auch exotische Holzsorten wie zum Beispiel Bambus erleben einen echten Boom.“
Ein weiterer Trend, der sich – ausgehend vom Objektbau – bei privaten Bauherren zunehmend durchsetzt, sind Treppen aus Glas. Ob als Geländer, Stufen oder Wangen – transparente Komponenten sind stets Garant für ein edles und puristisches Design. Allerdings verlangt die Herstellung nach speziellem Know-how. „Alles, was nicht gerade ist, erfordert genaueste Planung und Expertenwissen“, so Detlev Saage. „Bei gewendelten Geometrien muss bereits der komplizierte Grundkörper exakt gearbeitet sein.“ So ist dank präziser Fertigung beispielsweise auch der Einbau gebogener Glasscheiben als frei tragende Brüstung ohne stützende Pfosten möglich.
Spannende Materialkombinationen
Ebenso können kompetente und kreative Fachbetriebe vielfältige auch attraktive Kombinationen mit anderen Materialien umsetzen. Neben Holz erweist sich vor allem Stahl als attraktive Ergänzung zu Glas. „Stahl ist ein zeitloser Klassiker, der sich als Basis wie auch als ergänzender Werkstoff für den modernen Treppenbau anbietet. So machen sich beispielsweise auf Hochglanz lackierte Stahlwangen in Verbindung mit anderen Materialien sehr gut.“
Vor allem bei der Gestaltung von Geländern wird heutzutage gerne auf Materialkombinationen zurückgegriffen. So lassen sich durch die Verbindung von Holz, Glas und Stahl moderne und zugleich zeitlose Designs verwirklichen, die exakt auf den Geschmack des Bauherrn abgestimmt sind.
Gut in Form: Abgrenzen durch Individualität
Ähnlich wie bei den Materialien, sind auch bei der Treppenform ganz individuelle Ausführungen möglich. Zu den gängigsten Lösungen zählen gerade Geschosstreppen, Wendel- bzw. Spindeltreppen sowie die Raumspartreppe. Bei der geraden Geschosstreppe handelt es sich um die vermeintlich unspektakulärste Variante. Sie ist großzügig angelegt und bequem zu begehen, so dass selbst sperrige Möbel gut transportiert werden können. Trotz der einfachen Raumgeometrie kann aber auch diese Treppenform ansprechend gestaltet werden. Ein Beispiel ist die Konsolentreppe, bei der die einzelnen Stufen ohne jede Unterkonstruktion aus dem Mauerwerk herausragen.
Schwungvoller und dynamischer sind Wendeltreppen. Sie winden sich schraubenförmig um das Treppenauge und sind entsprechend platzsparend. Darüber hinaus bieten sie äußerst ansprechende Designoptionen. Die Spindeltreppe als „kleine Schwester“ hat kein Treppenauge, sondern nur eine senkrechte Metall- oder Holzspindel, die alle Stufen aufnimmt. Sie kommt besonders gut als freistehender Galerie-Aufgang zur Geltung. Die Raumspartreppe benötigt – wie schon der Name nahelegt – den geringsten Platz. Sie hat einen leiterähnlichen Charakter mit geringer Auslage und teils extremem Neigungswinkel.
Gut begehbar ist diese Treppenform nur wegen der so genannten Schmetterlingsstufen. Allerdings entspricht das Auftritt- und Steigungsverhältnis nicht den Forderungen der DIN 18065, so dass diese Treppenform niemals als Haupttreppe eingesetzt werden kann.
Neues zur Sicherheit: Treppennorm modifiziert
So wichtig der Gestaltungsaspekt heutzutage auch sein mag, die Sicherheit hat bei der Planung einer Treppe stets Vorrang. Richtschnur für die sichere Bemessung von Haupttreppen ist die Treppennorm DIN 18065. Diese beinhaltet unter anderem die Vorgaben für die erforderliche Treppen- und Auftrittsbreite sowie die Steige- und Kopfhöhe. Anfang Juni wurde erstmals seit vielen Jahren eine überarbeitete Fassung mit diversen Änderungen und Arbeitserleichterungen vorgelegt.
„Die wichtigsten Neuerungen liegen in der Struktur der DIN-Norm. Die Anforderungen für private Bauherren und den Objektbereich sind klar voneinander getrennt. Verwechslungen werden somit vermieden“, erklärt Heinz Lammers, der als Vorstandsmitglied des BVTG im Normenausschuss mitgearbeitet hat. Darüber hinaus wurden zahlreiche Details zur Verbesserung der sicheren Begehbarkeit angepasst. „Hierzu zählen die Ausbildung der Stufenvorderkanten sowie die Regeln zur Unterbrechung von Handläufen und zum Verzug gewendelter Treppenläufe.“
Treppenaustausch innerhalb eines Tages
Wie in der gesamten Baubranche, so gilt auch für den Treppenbau, dass der Hauptumsatz zunehmend im Modernisierungsbereich gemacht wird. Abhängig von der gewünschten Konstruktion kann eine Treppe meist innerhalb eines Tages ersetzt werden. Die neue Treppe lässt sich problemlos auch an beengte Platzverhältnisse anpassen. Darüber hinaus kann sie gerade bei umfangreicheren Umbaumaßnahmen gezielt auf das jeweilige Gestaltungskonzept ausgerichtet werden und einen entscheidenden Beitrag zu einer vollkommen neuen Raumwirkung leisten. Beispielsweise lässt eine filigrane Konstruktion aus Edelstahl und Glas nicht nur den Treppenaufgang, sondern vielmehr den gesamten Raum weitläufiger, heller und freundlicher erscheinen.
Der Treppe kommt also bei der Raumgestaltung inzwischen der gleiche Stellenwert zu wie Wandbeschichtungen, Bodenbelägen oder der Möblierung. Insofern sieht der BVTG-Vorsitzende Detlev Saage vor allem bei jenen Herstellern Wachstumspotenzial, die mit einem breitgefächerten Leistungsspektrum verschiedenste Kundenwünsche und Modeströmungen bedienen können: „Wer unterschiedliche Kompetenzen aus den Bereichen der Metall-, Holz- und Glasverarbeitung unter einem Dach vereint, der wird sich in den kommenden Jahren gerade auch mit Blick auf den wachsenden Modernisierungsmarkt über eine Ausweitung des Geschäftes freuen können.“ ■
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