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Chancen für das Handwerk

CNC-conforme Produktgestaltung
Chancen für das Handwerk

Chancen für das Handwerk
Anlässlich der Preisverleihung im Wettbewerb “CNC-conFORM”, hielt Professor Jochen Gros, Hochschule für Gestaltung Offenbach, die Laudatio, in der er insbesondere auch auf die Chancen hinwies, die die neuen computergesteuerten Fertigungstechniken dem Tischler- und Schreinerhandwerk bieten.

Versuchen wir einmal die prämierten Entwürfe als Meisterstücke von Morgen zu betrachten. Immerhin verkörpern sie mehr oder weniger die Schlüsselqualifikationen der Zukunft.

Alle Meisterstücke veranschaulichen bestimmte Kenntnisse und Fertigkeiten. Diese Kenntnisse und Fertigkeiten unterliegen aber einem ständigen und derzeit sogar beschleunigten Wandel. Heute fragen wir uns zum Beispiel, ob ein Meister komplexe CAD-Programme erlernen sollte, ob er computergesteuerte Maschinenabläufe beherrschen muss, oder welche gestalterischen Fähigkeiten er benötigt.
Und je nachdem verändern sich unsere Begriffe von Meisterschaft. An der neuen Technologie führt heute wohl kaum mehr ein Weg vorbei. Gestaltung scheint tatsächlich im Kommen, oder besser gesagt, wieder im Kommen zu sein. Entscheidend wird aber ein Kriterium, das in den letzten Jahrzehnten fast gar nicht mehr zur Geltung kam und aus verschiedenen Gründen auch nicht zur Geltung kommen konnte: ich meine die Konkurrenzfähigkeit gegenüber der Industrie.
Unter diesem Gesichtspunkt lautet die zentrale Frage an alle Entwürfe: Wie groß sind die Chancen des Handwerks, damit der Möbelindustrie wieder nennenswerte Marktanteile abzunehmen?
In der Ausschreibung zu diesem Wettbewerb heißt es meines Erachtens zu Recht: “Computergestützte Technologien ändern das, was denkbar ist. Sie bestimmen, was realisierbar wird”.
Auf diesem Neuland müssen wir jetzt Experimente riskieren und Fehler verkraften. Die interessantesten Entwürfe des Wettbewerbs verkörpern aber durchaus schon eine neue Vision von Konkurrenzfähigkeit. Sie versuchen, mit neuer Technologie und dafür herstellungsgerechtem Design – d. h. mit CNC-conformer Produktgestaltung – wieder kostengünstige Möbel für den Privatkunden zu fertigen. Im Idealfall durch komplette Möbelstücke in CNC-conformer Gestaltung.
Fest steht allerdings nur, dass die digitalen Informations- und Fertigungstechnologien auch Wasser auf die Mühlen des produzierenden Handwerks lenken. Sie begünstigen statt der Massenware die CNC-gesteuerte Maßanfertigung, statt zentraler Fabriken die dezentrale oder lokale Produktion.
Frage ist allerdings: In welchem Umfang kann das Handwerk die neuen Chancen auch wirklich nutzen? Voraussetzung ist nicht die innovative Produktentwicklung und nicht nur die Verbesserung der CNC-conformen Ausbildung. Am Ende hängt der Erfolg des CNC-basierten Möbelbaus auch von externen Faktoren ab: von weiterentwickelten Bearbeitungszentren, von verbesserter Software, von neuen Werkstoffen und nicht zuletzt von grundlegend neuen Strategien der Vermarktung. Stichwort: Verkaufsraum, elektronisches Musterbuch oder Internet.
Wie die Konkurrenz das Internet zur Zeit einschätzt, erklärt uns der Hauptgeschäftsführer im Verband der Deutschen Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas. Er bezeichnete auf der letzten Kölner Möbelmesse die Versuchung der Industrie, neue Vertriebswege am Handel vorbei im Netz zu installieren glatt als “Harakiri”. Für das Handwerk, das im Möbelhandel ohnehin kaum vertreten ist, klingt das aber eher wie eine Empfehlung.
Fassen wir zusammen: Da ist einerseits die Bedingtheit des CNC-conformen Möbelbaus durch neue Technologien und die Abhängigkeit von neuen Märkten. Auf der anderen Seite gilt aber auch: ohne CNC-conforme Produktgestaltung sind die Kostenvorteile der neuen Technologie kaum zu realisieren. Die neue Produktion verlangt erst einmal neue Produkte, d. h. CNC-conforme Entwürfe, wie sie dieser Wettbewerb heute prämiert – für mich übrigens mit dem besonderen Reiz jedes wirklichen Anfangs. o
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