„Wenn sich ein Maß änderte, Rückmeldungen nicht bei mir ankamen, Infos am falschen Ort waren, war das oft nervig“, erinnert sich Andre Kappen. Und auch für seine Mitarbeiter sei das ärgerlich gewesen. Ein Grund mehr, sie von Anfang an in den Prozess der Digitalisierung aktiv mit einzubinden.
Erster Einstieg war das Treffen in einer Erfahrungsaustausch-Gruppe des Meisterteams, bei dem die Schreinerei Kappen seit 2010 Mitglied ist. Welche Lösungsansätze haben die Kollegen? Welche Maßnahmen sind wirtschaftlich und organisatorisch sinnvoll? Auf welche Fördertöpfe kann man zurückgreifen? Dann ging es los: Initialberatung, Potenzialberatung, Onlinesitzungen mit Dienstleistern, die sich mit der Materie auskannten. Präsenzveranstaltungen schlossen sich an.
„Meine Jungs“, so nennt sie Andre Kappen fast liebevoll, „haben sich voll reingekniet.“ Es wurden Checklisten erarbeitet und Apps ausprobiert. Am Ende entschied man sich in Zusammenarbeit mit den Beratern der Meisterteam-Verbundgruppe für Onenote von Microsoft. „Das Programm hatte ich schon im Betrieb im Einsatz, weshalb wir nicht bei Null anfangen mussten“, sagt der Schreinermeister. Außerdem sei es kostengünstig.
Nun hat jeder der Gesellen ein Firmenhandy, auf dem er jederzeit alle aktuellen Infos zu einem Auftrag zur Verfügung hat. „Der Vorteil ist, dass ich da auch Fotos und alle Zeichnungen mit hochladen kann, sodass der Informationsstand immer umfassend ist.“ Zudem können die Mitarbeiter Änderungen und Zusatzinfos einfach dazu speichern. Andre Kappen ist zufrieden: „Das macht jetzt richtig Spaß.“
Und weil das Ergebnis ihn überzeugt hat, wird jetzt auch die Zeiterfassung digitalisiert. Gab es auch hier bisher die üblichen Stundenzettel, soll jetzt auf ein Zeiterfassungssystem von OSD gesetzt werden. Mit der Planungssoftware arbeitet Kappen bereits seit 2008. „Dann ist Schluss mit dem stundenlangen Auslesen und Zusortieren der Stundenzettel,“ freut sich Andre Kappen jetzt schon.
Foto: Schreinerei Kappen
Digitalisierung gehört dazu
Gemeinsam weiter entwickelt
555 lautet die Telefonnummer der Schreinerei Kappen. Und man ahnt es schon: Ein alteingesessener Betrieb. In der dritten Generation führt Andre Kappen seit 2006 das Unternehmen mit insgesamt zehn Mitarbeitern in dem kleinen sauerländischen Örtchen Dreislar. Durch die Übernahme eines anderen Betriebs im nahen Medebach hat er sich räumlich erweitert und zusätzlich in die Fertigung investiert. Da durfte auch die Organisation nicht nachhängen und so entschied er sich, die Digitalisierung gemeinsam mit dem Meisterteam weiter zu entwickeln. „Von der Beratung haben wir sehr profitiert.“